BRD 2016
Regie:
Hans Schulte,
Nina Rosenbohm
Darsteller:
Polyanna Move,
Katharina Michalenko,
Nina Rosenbohm,
Christo Michailidis,
Arne Löber,
Torsten Hampel,
Elise Preteux
KAUM BESSER ALS TEIL 1 UND 2: DAS GROSSE FINALE DER GASTREZENSION VON JDVF-MITBEGRÜNDER STUART REDMAN. KAUM ZU FASSEN!
"Wenn
in der Hölle kein Platz mehr ist, fangen Lüdenscheider
Matratzenverkäufer das Filmemachen an.“ (frei nach George A.
Romero)
Ich
habe bereits drei Stunden durchgestanden. Eine weitere muss ich noch
hinter mich bringen. Es liegen hinter mir: KAUM MEHR ALS TIERE, der
heftig schlimm war, und KAUM BESSER ALS IHR, der eine Qual war. Und
jetzt muss ich es noch mit KAUM NOCH ZU FINDEN aufnehmen.
Der
Endspurt. Ich kann das Ziel schon sehen. Hoffentlich schaffe ich es
lebend bis dorthin…
Die
Dunkle hockt in einem Zimmer. Ein anderes Mädchen im Nachthemd mit
einem Stoffhasen im Arm schlurft auf sie zu und fragt mit
„unheimlicher“ (eher lächerlicher) Stimme:
"Willst
du mit mir spielen?"
Soll
wohl bei diesem „Gemeindevorstand Holtleben aus Kreuzstein“ sein,
der in Teil 2 erwähnt wurde.
Ein
kleiner Junge glotzt am Waldrand ins Gebüsch. Er hat dahinter wohl
die Bissige gesehen. Der Vater geht zu seinem Gör, nimmt es auf den
Arm, trägt es zum Auto und fährt weg. Sinn dieser Szene? Wir sollen
es nie erfahren.
Thorsten
bringt Langhaar zu Jessica und Marie. Er hat sie gewaschen und neu
eingekleidet. (Die Trulla hat gerade zwei Menschen (die
Snuff-Film-Typen aus Teil 2) gekillt! Und noch immer ruft kein Arsch
die Polizei! Ich fasse es echt nicht! Das ist so bescheuert!)
Thorsten
kann nicht weiter auf Langhaar aufpassen, weil er auf Montage muss.
Hat von seinem Chef schon eine Abmahnung bekommen. (Kann man unfähige
Filmemacher eigentlich für ihre Scheißfilme abmahnen?)
Thomas
(der in Teil 2 mit seinem Vater im Wald unterwegs war (oder es die
meiste Zeit eher nicht war), um den Mord an seinem Cousin André zu
rächen) fällt im Wald über die Bissige her und ersticht sie mit
einem Messer.
Die
Zimmergenossin der Dunklen spielt mit einem Schleier herum und labert
darüber, dass sie eine schöne Braut wäre und ob die Dunkle ihre
Brautjungfer sein will. Es stellt sich raus, dass sie wohl Holtlebens
Tochter ist (und später erfahren wir, dass sie Claire heißt).
Der
Holtleben kommt in einen kargen Raum (jeder sollte so etwas in seinem
Haus haben), in dem ein junger Mann (sein Sohn) sitzt. Es entwickelt
sich ein Dialog, der mal wieder vollkommen dämlich ist, und durch
das stocksteife, mieserabel gestelzte Spiel des Holtleben-Chargen
komplett zum Lachschlager wird.
Sohn:
„Was
willst du denn mit ihr machen?“
Holtleben:
„Ihr
ein Zuhause geben, ihr beibringen, was sie zum Leben braucht, und sie
natürlich auf den rechten Weg des Herrn führen.“
Sohn:
„Mit
Medikamenten?“
Holtleben:
„Was
ich ihr gegeben habe, war absolut notwendig, um sie zu beruhigen.“
Sohn:
„Und
du predigst seit Jahren, dass der Herr nicht will, dass wir Chemie zu
uns nehmen.“
Holtleben:
„Ratten
gibt man auch Gift. In besonderen Fällen ist das erlaubt.“
Sohn:
„Ist
sie für dich nicht mehr als nur eine Ratte?“
Holtleben:
„Ooooh.
Sehr viel mehr. Ein Mensch mit kindlicher Natur und tierischer
Lebensart. In der Bibel steht nicht, wie man so etwas behandeln muss.
Da müssen wir uns eigene Wege einfallen lassen.“
Sohn:
„Mit
Aggressionshemmern und Betäubungsmitteln.“
Holtleben:
„Das
Betäubungsmittel brauchen wir nur, um sie zu waschen und
einzukleiden. Das können wir jetzt weglassen.“
(Denn
merke: Einmal im Leben waschen reicht. Danach bleibt man für immer
sauber.)
Holtleben
weiter:
„Aber
vergiss nie, ihr etwas von dem Mittel gegen den Zorn ins Essen zu
tun.“
Sohn:
„Wenn
die Gemeindemitglieder das wüssten...“
Holtleben:
„Die
würden schon ohnmächtig werden, wenn die wüssten, dass wir das
hier ganz ohne Bibelzitate diskutieren. Aber der Herr lässt
uns da freie Hand. Da gehen wir unsere eigenen Wege.“
(Man
möchte das Drehbuch nehmen, es in Abführmittel tränken und Schulte
dann zu fressen geben, so schlecht ist dieser Scheiß
zusammengeschmiert. Ich krieg die Krätze.)
Langhaar
macht in Jessicas Wohnung auf aggro und versteckt sich unter der
Küchenbank, während Marie ganz brav ist.
Wieder
eine Szene mit Holtleben. Der scheint in diesem Teil echt eine der
Hauptrollen zu haben. Ich mache mich auf die nächsten 50 Minuten mit
diesem un-fucking-fassbar grottig agierenden Darsteller-Imitator
gefasst.
Claire:
„Vater.“
Holtleben:
„Warst
du auch höflich zu unserem Gast?“
Claire:
„Ja.
Aber sie ist merkwürdig.“
Holtleben:
„Du
bist doch auch merkwürdig und trotzdem hab ich dich lieb."
(Wer
wünscht sich nicht so einen einfühlsamen Vater?)
"Schwierige
Menschen muss man besonders gernhaben.“
(Zu der Dunklen:)
„Wir
haben dich aufgenommen und gewaschen. Da hast du aber nichts von
gemerkt. Du warst betäubt. Und jetzt gibt es was zu essen. Und dann
kümmern wir uns um deine Läuse.“
(Klar,
um die Läuse kümmert man sich erst, nachdem die Frau schon das
ganze Bett damit kontaminiert hat, in dem auch die eigene Tochter
sitzt. Sehr effektiv… Nicht.)
Jessica
und Sven kriegen einen Anruf von Marks Schwester. Mark hatte einen
Autounfall. (Schultes Ausrede, warum der Mark-Darsteller im dritten
Film nicht dabei ist. Dem ist wohl irgendwann selbst aufgefallen, was
für einen gequirlten Mäusekot er sich da in die Vita genagelt hat.)
Jessica fährt sofort ins Krankenhaus.
Der nächste Holtleben-Totalausfall:
Holtleben:
„Lasst
uns reinigen von der Befleckung des Fleisches und des Geistes...“
(Er
kippt der Dunklen, während sie noch im Bett sitzt, etwas aus einer
großen braunen Flasche über den Kopf... oder tut zumindest so, denn
in der Flasche ist offensichtlich absolut nichts drin. Er hält die
nämlich fast die ganze Zeit kopfüber ohne dass der Dunklen größere
Mengen Flüssigkeit über den Kopf laufen würden.)
Sohn:
„...
und den Läusen.“
Claire:
„Was
macht ihr da?“
Holtleben:
„Ich
mach ihr die Läuse weg. Das sind die Dinger in ihren Haaren.“
(Also
ich kenn das mit Anti-Läuse-Shampoo oder Kopf kahl rasieren. Aber
was weiß ich schon...)
Claire:
„Aber
dann kann sie die doch gar nicht mehr essen.“
(!!!)
Holtleben:
„Die
soll sie auch nicht essen. Wir sollen uns nicht verunreinigen an dem
Getier was auf der Erde kriecht.“
(Wir
sollen uns auch nicht verunreinigen an sinnlosen Scheißfilmen von
Matratzenverkäufern. Noch immer gilt ausnahmslos: Ich denke mir
nichts davon aus! Alle Dialoge sind 1:1 wortwörtlich aus dem Film!)
Sven
gibt Langhaar eine Banane. Die hockt immer noch unter der Küchenbank.
(Ich erwarte fast, dass sie da erstmal dran herumsaugt wie ne
Porno-Mietze an einem Dildo, aber das bleibt zum Glück aus.)
Bei
Holtlebens schneit eine Nachbarin rein (Die steht nicht einfach vor
der Haustür, die drängt direkt nach dem Öffnen der Tür ins Haus,
als würde sie erwartet. Und auch die Begrüßung wird in einem Ton
ausgesprochen, als würde hier jemand ankommen, den man bereits
erwartet hat.) Wieder folgt ein Dialog, der einem sämtliche Plomben
vor Schmerzen vibrieren lässt.
Holtleben:
(so
enthusiastisch, wie es der Knallcharge eben kann)
„Guten
Abend!“
Nachbarin:
„Guten
Abend. Ich wollte mal schauen, ob alles in Ordnung ist.“
Holtleben:
„Was
sollte denn nicht in Ordnung sein?“
Nachbarin:
„Also
ich hab letztens gesehen, wie hier ein bewusstloses Mädchen
reingetragen wurde, und ihre Tochter hab ich auch schon seit Jahren
nicht mehr gesehen.“
(Fällt
ihr ja früh auf, dass sie offenbar einen eigenen Josef Fritzl in der
Nachbarschaft hat…)
Holtleben:
„Keine
Sorge, das war ein Gemeindemitglied.“
(Weil
man die ja auch einfach mal so bewusstlos durch die Gegend schleppt…)
Nachbarin:
„Und
warum sieht man dann ihre Tochter nicht?“
Holtleben:
„Sie
hat eine Lichtallergie. Deswegen verlässt sie das Haus nicht. Aber
kommen sie doch rein. Wir haben nicht zu verbergen. Wir können gerne
etwas in der Bibel lesen oder auch noch gemeinsam beten heute Abend.“
(…und hinterher sperr ich dich im Keller ein und schneid dich in kleine
Scheiben. Muahahaha!)
Nachbarin:
„Nein
danke. Das ist nichts für mich.“
(Ooch,
schade. Bibellesungen und Gebete hätten diesen Rotz vielleicht sogar
noch aufwerten können…)
Holtleben:
„Dann
wünsche ich ihnen noch einen gesegneten Abend.“
Nachbarin:
„Danke.“
(Sie
lässt sich anstandslos hinausführen. Die Ausreden vom Holtleben
muss ich mir merken, die scheinen voll der überzeugende Shit zu
sein. Oder die Nachbarin verhält sich halt einfach genauso dumm, wie
es das hirnrissige Drehbuch vorgibt…)
Derweil
begibt sich Sohn Holtleben ins Zimmer der Mädchen, setzt sich auf
einen Stuhl und führt folgendes Gespräch mit seiner Schwester:
Claire:
„Siehst
du auch manchmal Dinge, die kein anderer sieht?“
Sohn:
„Ich
sehe, was mit uns sein könnte."
Claire:
„Das
verstehe ich nicht.“
Sohn:
„Du
wirst es eines Tages verstehen.“
Claire:
„Wann?“
Sohn:
„Wenn
der richtige Zeitpunkt gekommen ist.“
Claire:
„Und
wann ist das?“
Sohn:
„Abwarten.“
(Ein
echter Machger! Schnüff.)
(Alter,
will uns Schulte jetzt etwa auch noch eine Inzestgeschichte zwischen
Bruder und Schwester auftischen? Ich glaub echt nicht, was ich gerade
sehe. Und ich hab geglaubt, nach Teil 1 und 2 könnte es nicht noch
abstruser werden…)
Sven
versucht mit Parfüm (!!!), das er in der Küche versprüht, das
Vertrauen von Langhaar und Marie zu gewinnen. Und es funktioniert.
Beide werden regelrecht rattig.
Claire
labert Dummfug über imaginäre Vögel.
Langhaar
greift Marie an, und Sven verweist sie wieder unter die Bank.
Langhaar
büxt aus. Sven kann sie aber wieder einfangen.
Claire
ärgert die Dunkle, die sie daraufhin beißt.
Sohnemann
Holtleben kippt einen Schluck Läusemittel ins Küchenwaschbecken.
(Warum? Wozu? Wieder so eine komplett sinnlose Szene, die im weiteren
Verlauf nie wieder aufgegriffen wird.)
Jessica
kommt nach Hause und berichtet, das Mark aus dem Gröbsten raus sei
und in zwei Tagen von der Intensivstation runter könnte. (Na und?
Who cares? So ein Scheiß ist wichtig, aber an anderen Stellen
klaffen Handlungslöcher von Bad Hersfeld bis nach Hengelo?)
Claire
versucht, die Dunkle mit einer Plastikfolie zu ersticken.
Claire:
„Vater
hat gesagt, ich hätte bei meiner Geburt zu wenig Luft bekommen.
Deswegen bin ich so anders. Deswegen mach ich jetzt, dass du so bist
wie ich.“
(Irgendwie
wünsche ich mir das als Zuschauer auch gerade, dann müsste ich
diesen Stuss nicht mehr ertragen!!!)
Dunkel
kann sich total einfach befreien und Claire schmollt.
Claire:
„Möchtest
du denn nicht so sein wie ich?“
Dunkel
hechelt herum, als wäre sie minutenlang ohne Luft gewesen und nicht
nur zwanzig Sekunden.
Jessica
versucht ebenfalls, das Vertrauen von Langhaar zu gewinnen, indem sie
sie wie ein Haustier auf die Couch ruft und dann zudeckt. (Ich finde
die Menschenverachtung, die ausgerechnet die Personen, die eigentlich
die Heldenfiguren dieser Filme sein sollen, an den Tag legen, nach
wie vor erschreckend!)
Die
neugierige Nachbarin beobachtet, wie Sohnemann Holtleben etwas in den
Müll wirft, schleicht sich anschließend hin und fischt das
verdreckte T-Shirt der Dunklen wieder raus.
Nachbarin:
„Welcher
Mensch läuft denn mit sowas rum?“
(Gegenfrage:
Wer außer Straßenpennern und Pfandflaschensammlern durchwühlt
anderer Leute Mülltonnen?)
Sven
diskutiert mit Jessica, ob das mit den Frauen nicht langsam zu viel
wird. Er zählt dabei einfach mal alle Toten und Verletzten auf, die
es bisher schon so gab. (Im Übrigen wissen die beiden auch schon,
woher auch immer, dass die Bissige erstochen wurde. Das wurde seit
der kurzen Szene am Anfang, als Thomas sie abgemurkst hat, nie wieder
erwähnt. Und wird es auch danach nie wieder. Aber solche halbgar und
zusammenhanglos in den Raum geworfenen Storyfetzen sind wir ja
mittlerweile in dieser Trilogie gewohnt…) Jessica glaubt nach wie
vor, dass sie das alles auch ohne professionelle Hilfe schaffen.
(Klar doch.) Nicht einmal, als Sven ihr nochmal klarmacht, dass
Langhaar die zwei Snuffis ermordet hat und man sie „nicht mit
Sprechgesang therapieren“ könnte, beharrt sie:
„Aber
sie macht doch schon Fortschritte.“
Außerdem
könne man Marie doch auch nicht zumuten, sie in eine andere Umgebung
zu bringen.
Jessica
will noch eine Woche, um Sven zu beweisen, dass sie weitere
Fortschritte mit Langhaar machen kann. Dödel Sven gibt natürlich
nach.
Thorsten
hat das Video der Snuff-Filmer gesichtet und zeigt es Jessica und
Sven.
Thorsten:
„Das
ist der Hammer, was da drauf ist.“
(Nach
dem Vorgeschmack, den wir in Teil 2 bekommen haben, wäre das
Gefilmte selbst für „Verstehen sie Spaß“ zu harmlos und
bieder…)
Jessica:
"Das
ist wieder die gleiche Scheiße, die sie erlebt haben, als sie in
diesem Folterhaus waren. Das kann doch echt nicht sein."
Thorsten:
(zehn
Sekunden später!)
"So
wie ich das sehe, sind die Kerle keinen Deut besser, als das, was sie
erlebt haben, als sie in diesem Folterhaus waren, wo sie herkommen."
(No shit, Sherlock! Du hast gerade genau dasselbe festgestellt, wie
Jessica direkt vor dir!)
"Also wenn es einer verdient hat, totgebissen
zu werden, dann die zwei Penner.“
(Ich
beiß mich gleich selber tot, wenn ich das noch lange ertragen
muss!!!)
Holtleben
versucht, der Dunklen Sprechen beizubringen. Sie lernt Wörter wie
„Mann“, „Claire“ und „Decke“. (Wirklich wichtiger
Wortschatz. Ohne diese Wörter käme man in der Welt wirklich nicht
weit.)
Christo
(Ich dachte schon, der würde wie Mark ebenfalls nicht mehr
auftauchen.), Thorsten, Jessica und Sven unterhalten sich darüber,
dass Langhaar ja keine andere Wahl hatte, als die beiden Snuff-Filmer
umzubringen. (Doppelmord gerechtfertigt. Alles wieder schick.
Polizei, Rechtsstaat? Was ist das?)
Außerdem
tut sie ihnen ganz besonders leid, weil sie ja sooooo viel hat
durchmachen müssen.
Man
beschließt, die Dunkle zu finden. Wieder wird einfach an
irgendwelchen Haustüren geklingelt. Und siehe da: Sven klingelt bei
den Christenfundis. Christen-Horst
öffnet, Sven stellt die altbekannte Frage, ob er eine verwilderte
Frau gesehen hat, der sagt: „Nein.“ Sven bedankt sich und geht.
Aber
Sveni ist ja nicht doof (oder aber er ist eben gerade besonders
doof). Der Mann hatte ein Pflaster (!!!) im Gesicht. (Wir erinnern
uns: In Teil 2 hatte Dunkel ihn gekratzt.) Sven ruft natürlich
sofort Jessica an:
Sven:
"Ja,
ich war jetzt hier in der Holtbeinstraße 50 (Das wird gleich noch
wichtig!), und da war ein Typ, der hatte einen Kratzer im Gesicht.
Und ich glaub, das könnte die Dunkle gewesen sein."
(Weil
ein Mann ja auch ausschließlich durch verwilderte Frauen Kratzer im
Gesicht bekommt. Aber woher soll Sven mit seinem Penner-Vollbart auch
wissen, dass es sowas wie Rasierer gibt? Außerdem hat er gar nicht
gesehen, ob es ein Kratzer war, weil ein Pflaster darauf war. Das
hätte z. B. auch ein Pickel oder sonst irgendwas sein können. Warum
er den Mann nicht direkt auf das Pflaster angesprochen hat, erfahren
wir nicht.)
Sven
will das Haus observieren, während Jessica die anderen
benachrichtigt.
Als
nächstes sehen wir Jessica am Telefon, die ihre Freunde in die
Herbertstraße (!!!) schickt. LOL!
Sven,
Christo und Thorsten stürmen das Haus der Christen. (Ja, stürmen!
Wie die Kripo bei ner Razzia stoßen die den Horst einfach zur
Seite, als der die Tür aufmacht, und drängen sich mit Gewalt an ihm
vorbei ins Haus. Denn wer ein Pflaster im Gesicht hat, muss auf jeden
Fall die Dunkle entführt haben! Da gibt es absolut gar keinen
Zweifel. Was, Hausfriedensbruch? Uns doch scheißegal!)
Christo:
„Wir
müssen Ihnen mal ein paar Fragen stellen!“
Horst:
„Das
sind ja Stasi-Methoden hier!“
(Da hat er ausnahmsweise einmal Recht!)
Christo:
„Ohne
Diskussion!“
Horst:
„Wo
gibt es denn sowas?“
(Exklusiv
bei Hans Schulte, wo sonst?)
Christen-Gaby
schaut sich die drei Männer misstrauisch an, die jetzt mal ein
„ernstes Wort“ mit den beiden reden wollen. (Ich wünsche, vor
den Dreharbeiten zu diesem „Film“ hätte mal jemand ein ernstes
Wort mit Matratzen-Hans geredet…)
Man
stößt Horst auf einen Sessel und fläzt sich selbst auf die
umstehenden Teile der Couch-Garnitur.
Gaby:
„Sie
riskieren schon, dass ich die Polizei rufe.“
(Andauernd
reden hier Leute davon, aber kein Arsch tut es. An Gabys Stelle wäre
ich schon dreimal am Telefon gewesen, Herrgottsakra!!!)
Sven:
„Das
werden Sie nicht.“
(Warum
nicht? Eigentlich müsste er sogar darauf hoffen, dass die Polizei
gerufen wird. Denn wenn sie es hier tatsächlich mit den Entführern
der Dunklen zu tun haben, wäre es doch gut, wenn die noch vor Ort
gestellt und verhaftet würden, oder? Oder?)
Gaby:
„Ach?“
Christo:
„Sie
halten hier ein Mädchen versteckt.“
(Woher
zum Geier willst du Depp das wissen? Nur weil der alte Knicker ein
Pflaster in der Visage hat? Komm mal klar, du paranoider Vollidiot!)
Horst:
„Durchsuchen
Sie ruhig das Haus. Wir haben nichts zu verbergen.“
(Natürlich.
Ich würde auch drei dahergelaufenen Rüpeln, die gerade gewaltsam in
mein Haus eingedrungen sind, ohne Zögern erlauben, es zu
durchsuchen. Wer würde das auch nicht?)
Thorsten:
„Jo,
mein Freund, das werden wir auch machen. Komm, Sven! Wir beide
durchsuchen das Haus. Christo, du bleibst hier und passt auf, dass
die nicht die Fliege machen!“
(Wo
auch immer die beiden Alten einfach so hinsollten…)
Christo:
(zu
Gaby)
„Sie
dürfen das Mädchen hier nicht festhalten. Sie wissen nicht, wie
gefährlich das ist.“
(Auch,
wenn das nicht gefährlich wäre, dürfte sie das nicht. Bemerken.)
Gaby
guckt erstmal schön in die Kamera.
Thorsten
und Sven kommen zurück.
Thorsten:
„So,
im Haus ist sonst niemand. Aber der Dachboden riecht, als wenn da ein
Tier gehalten worden wäre.“
Sven:
„Und
Kratzspuren an den Wänden.“
(Also
ich als Entführer würde jetzt einfach behaupten, das war mein
kürzlich verstorbener Hund, aber so clever sind die Fundis (oder
besser Drehbuchautor Schulte) leider nicht.)
Die
Fundis gucken sichtlich ertappt aus der Wäsche.
Sven:
„Und?
Wir gehen hier nicht weg, bevor Sie uns nicht sagen, was wir hören
wollen.“
(Genau!
Gesteht schon, oder wir bleiben hier sitzen, bis ihr gesteht. Egal,
ob ihr was verbrochen habt, oder nicht!)
„Jetzt
kommen Sie schon. Sie glauben doch nicht, dass Sie damit
durchkommen.“
Horst:
„Gemeindevorstand
Holtleben. Kreuzstein. Mehr erfahren Sie nicht von uns. Und jetzt
raus hier!“
Gaby:
„Der
Herr wird Sie richten.“
Sven:
„Trotzdem
danke.“
Die
drei ziehen ab. (Und ich ziehe mir einzeln die Fußnägel raus, weil
das mehr Spaß macht als jeder einzelne dieser unfassbar behämmerten
Dialoge!)
Sven
erfährt vom Einwohnermeldeamt drei Adressen in Kreuzstein auf den
Namen Holtleben. Genau wie der Zuschauer fragt Thorsten sich, wieso
die Behörde Sven die Adressen einfach so gegeben hat. Sven war mal
wieder schlau und hat behauptet, es handle sich um einen Schulfreund
seines Vaters, der kein Telefon hat, und dem er sagen wolle, dass
sein Vater verstorben sei. (Merke: Wenn man da ankommt und irgendeine
erfundene Geschichte erzählt, rückt das Einwohnermeldeamt stets
sofort sämtliche gewünschten Adressen raus.)
Es
wird die Strategie diskutiert, ob man sich trennen und jeder einzeln
zu einer der drei Adresse fahren, oder alle Drei zusammen die
Adressen abklappern sollen. Sven meint, dass das Fundi-Ehepaar die
betreffenden Leute bereits gewarnt haben könnte. Thorsten ist ganz
sicher, dass das nicht der Fall ist. Warum?:
Thorsten:
„Hast
du mal bei denen, wo wir eben das Haus durchsucht haben, geguckt? Die
haben kein Telefon, kein Radio, keinen Fernseher. Die haben nichts an
Technik. Das sind solche christlichen Fanatiker, da ist garantiert
noch keine Warnung an andere rausgegangen.“
(Zu
dumm nur, dass in der Szene davor die ganze Zeit, als der alte Mann
im Wohnzimmer im Sessel saß, hinter ihm im Regal eine Stereoanlage
zu sehen war! LOL! Außerdem würde das, wenn es denn stimmen würde,
Gabys Drohung ad absurdum führen, die Polizei zu rufen. Wie denn,
ohne Telefon?)
Also
will man einzeln bei jeder der Adressen auftauchen.
Schnitt.
Christo
stürmt die Wohnung des richtigen Holtleben. (Wieder wird einfach so
ins Haus gedrängt, ohne Rücksicht auf Verluste. Christo kann
überhaupt nicht wissen, ob er an der richtigen Adresse ist, aber das
ist natürlich kein Hindernis für unseren tumpen Glatzen-Rambo, sich
ein weiteres Mal wie Schimanski im Rage-Modus zu benehmen.)
Christo:
„Wo
ist die Dunkle?“
(Es
weiß ja auch jeder, wer oder was "die Dunkle" ist.)
Holtleben
packt ihn sofort an der Kehle, drängt ihn an die Tür... und zieht
eine Knarre hinten aus dem Hosenbund!!!
Holtleben:
„Ruhig
hier! Ganz ruhig junger Mann! Und da geht es lang! Da erstmal rein!
Rein da! Rein da! Geh da rein! Und hiergeblieben!“
Er
schubst Christo vor sich her weiter in die Wohnung und sperrt ihn in
das leere Zimmer in dem am Anfang schon sein Sohn gesessen hat.
Wieder
steht die neugierige Nachbarin vor der Tür (Und wieder schneit auch
sie beim Öffnen der Tür direkt drei Schritte in die Wohnung. Das
scheint in Schultes Welt tatsächlich normal zu sein.). Dieses Mal
nimmt sie Sohnemann Holtleben in Empfang.
Nachbarin:
“Jetzt
will ich endlich wissen, was hier los ist! Erst lauter komische
Sachen, und jetzt stürmt hier ein junger Mann rein, als ob er
verzweifelt jemanden sucht!“
Söhnchen
fackelt nicht lang und zieht die Schnepfe ins Haus. Die protestiert
lautstark und wird in das Zimmer zu Claire und der Dunklen geworfen.
Nachbarin:
„Loslassen!
Sie machen sich strafbar! Ich ruf die Polizei, wenn ich hier
rauskomm!“
(Äh,
nö, tust du nicht. Macht in diesem hohlen Kackfilm (und
wahrscheinlich auch in Hans Schultes gestörter Weltwahrnehmung)
nämlich nie irgendeiner… außer Thorsten, wenn er von seinem
Kumpel Marius den Namen eines Fahrzeughalters und den Inhaber einer
Lagerhalle braucht, siehe KAUM BESSER ALS IHR.)
Claire:
„Wer
bist du?“
Nachbarin:
„Jemand,
den dein Vater entführt hat.“
(Ich
will ja nichts sagen, aber es war der Sohnemann, der die Frau ins
Haus gezerrt und in das Zimmer gesperrt hat... Facepalm.)
Claire:
„Das
versteh ich nicht.“
(Nothing
new here. Die versteht ja auch sonst nie irgendwas.)
Holtleben
will von Christo wissen:
„Warum
verhalten Sie sich so?“
(Gegenfrage:
Warum schleppst du eine (höchstwahrscheinlich illegale) Waffe mit
dir herum und sperrst Leute, die in dein Haus stürmen und dich der
Entführung beschuldigen, erstmal in dafür offensichtlich
vorgesehene Räume ein?)
Aus
der Tatsache, dass ihn Holtleben nicht alle Räume des Hauses
durchsuchen lassen will (Dann sei „der Fall erledigt“. Joa, würde
ich auch sagen, nachdem ich Hausfriedensbruch begangen habe und
selbst mit einer Schusswaffe bedroht wurde!), schließt Christo
messerscharf, dass die Dunkle hier ist.
Brüderchen
will Claire aus dem Zimmer holen („An einen schönen Ort, den du
noch nicht kennst.“). Anstatt vom Bett zu springen und einfach an
ihm vorbei aus dem Zimmer und dem Haus zu rennen, versucht sich die
Nachbarin gaaanz laaannngsaaam vom Bett zu schleichen. Natürlich
wird sie dabei erwischt und zurückgestoßen. (Tja, Trulla, so wird
das nichts mit der Flucht.)
Christo
belabert mit Holtleben dessen Motivation. Wieder ein totaler
Gaga-Dialog, vom Holtleben-Darsteller-Imitator astrein verkackt. Ich
hab echt keinen Bock mehr, das hier detailliert wiederzugeben. Es ist
einfach nur durch und durch scheiße.
Die
Dunkle versucht derweil, die Nachbarin zu fressen, was der im letzten
Moment eintreffende Thorsten gerade noch verhindern kann.
Holtleben
stürmt kopflos aus dem Haus auf der Suche nach Claire.
Sohnemann
hat Claire in einen kahlen Raum (Wieder einer. Das ist also für ihn
ein „schöner Ort“?) verschleppt und will sich jetzt an sie
heranmachen. Doch Claire hat bei der Dunklen einiges gelernt. Sie
beißt ihm ins Ohr. Tot.
Holtleben
findet die beiden (Woher er weiß, wo die sind? Keine Ahnung!) und
ist entsetzt, dass die ihren Bruder getötet hat. Christo kommt,
nachdem Thorsten ihn befreit hat, ebenfalls dazu (Auch hier: Keine
Ahnung, woher der wusste, wo die stecken.).
Dummes
Gesabbel darüber, wer schuld ist. Selbstzweifel bei Holtleben.
Holtleben:
„Alles,
was ich im guten Glauben getan habe, war stets das Falsche. Ich habe
umsonst gelebt.“
Christo:
„Mit
dem Gewissen müssen Sie jetzt alleine fertigwerden. Wir nehmen
unsere Dunkle mit.“
(EURE
Dunkle? Ist die euer Eigentum? Ach ja, für die vier Studenten waren
die vier Frauen ja nie wirklich Menschen, sondern immer nur
Versuchsobjekte und dressierbare Haustiere…)
Holtleben:
„Nehmen
Sie die da auch gleich mit.“
Christo:
„Das
ist Ihre eigene Tochter!“
Holtleben:
„Ich
habe keine… ich habe keine Tochter mehr.“
Holtleben
verdrückt sich. (Der Kerl hat Menschen entführt, gefangen gehalten
und unter Drogen gesetzt, besitz ziemlich sicher illegal eine
Schusswaffe und hat damit auch aktiv Menschen bedroht. Aber
strafrechtlich belangt wird er dafür in Hans Schultes Welt natürlich
ebenfalls nicht…)
Alle
kehren inkl. Claire nach Hause zurück.
Jessica:
„Ist
alles in Ordnung? Geht’s allen gut?“
Sven:
„Alles
Super!“
Jessica:
„Ist
jemand verletzt?“
Sven
„Nein.“
(…
hat nur gerade noch ein weiteres Todesopfer gegeben, aber ja, ist
alles tippi toppi, weil der war ja böse. Argh!!!)
Als
Jessica die blutverschmierte Claire sieht, fragt sie natürlich, wer
das denn ist.
Sven:
„Naja,
das ist die Tochter von diesem frommen Oberheini. Der will sie nicht
mehr.“
Jessica:
„Wie
jetzt? Und warum hat sie geblutet?“
Sven:
„Nein,
Jessy, die hat jemanden totgebissen.“
Jessica:
(daraufhin
beherzt zu Claire)
„Hallo,
ich bin Jessica.“
Christo:
„Das
sind Freunde.“
Claire:
(zu
Christo)
„Ist
das deine Braut?“
Jessica:
„Nein,
ich bin nur eine Freundin. Du kannst auch meine Freundin sein.“
(Du
bist zwar eine psychisch durchgeknallte Mörderin, aber ich find dich
trotzdem voll dufte und möchte total gerne mit dir befreundet sein…
Ohne Worte!)
Man
diskutiert, wie jetzt weiter mit den Frauen verfahren werden soll.
(Fast wie auf einem Viehmarkt wird ausgehandelt, wer welche der
Frauen bei sich zu Hause unterbringen darf.)
Wochen
später. Jessica bringt Langhaar noch bei, wie man ein Taschentuch
benutzt, und Langhaar erzählt Jessica, dass es noch zwei weitere
Folterhäuser gäbe.
Monate
später. Langhaar erkennt auf der Straße einen ihrer Peiniger
wieder, den Thorsten direkt, ohne zu zögern in dessen eigenen
Kofferraum sperrt und das Auto auch gleich klaut.
Schnitt.
Der
Typ sitzt in einem leeren Dachzimmer. (Leere Räume scheint es im
Leben von Hans Schulte eine ganze Menge zu geben. Traurigh.) Er ist
an einen Stuhl gefesselt, aber nicht geknebelt. Und er sitzt ganz
ruhig da und schaut sich um, während Thorsten mit Jessica
diskutiert, ob das auch wirklich einer von den Folterern ist. Jessica
zweifelt. Thorsten ist sich sicher. Der Entführte sagt gar nichts.
(Man protestiert ja auch nicht und wehrt sich und versucht, sich zu
befreien, wenn man gerade entführt wurde...)
Thorsten
will sich um den Typen „kümmern“. Er will von ihm wissen, wo das
dritte Folterhaus ist. Der Mann behauptet natürlich, man habe ihn
verwechselt.
Thorsten:
„Mein
Freund, DAS war die falsche Antwort.“
Schnitt.
Thorsten
kommt aus dem Raum und hat ein blutiges Messer in der Hand. (Ich muss
an Loriot denken: „Wenn es eine Aussage zu erpressen gibt, foltere
ich gern einmal.“) Er berichtet Jessica, wo das dritte Haus ist.
Irgendwo in Osteuropa.
Jessica
will wissen, ob er jetzt tatsächlich meint, dass sie da jetzt
hinfahren sollen. Thorsten guckt, als wolle er genau das. Wenn die
Studenten da nicht hinwollen, so will Thorsten "Bekannte"
ansprechen, die sich darum kümmern. (Wow, hat der Lüdenscheider
Schlumpf etwa Verbindungen zur Russenmafia? Wer hätte das gedacht?)
ENDE
(Ok,
es folgen noch sechs Minuten Abspann mit diversen Ausschnitten aus
dem Film (alle im falschen, gestauchten Format), aber die spar ich
mir.)
Ich
hab es geschaffft!!! Verdammte Scheiße, es ist zuende!!! Vier
Stunden unerträgliches Leid!!! Dafür
hab ich einen verf***ten Orden verdient!!!
Aaaaaahaaaaaaaaahahahahahahahaha!!!! Wahnsinn!!!!!!!!!!!
Fuck!
Nachdem die ersten beiden Teile schon so unfassbar grottig waren,
hätte ich nie damit gerechnet, dass Teil 3 das sogar noch toppen
könnte. Der ist echt so unglaublich unerreichbar
oberaffenkackdrecksbeschissen, das ist nicht mehr weiter steigerbar!
Jede einzelne Sekunde dieses Machwerks ist so unfassbar DUMM!!!!!!!
Ich kann es nicht beschreiben, es tut so unfassbar weh!!!
Viele
Stunden später…
Ok,
ich habe mich halbwegs von meinem Schock erholt. Die Schmerzen sind
zu einem dumpfen Pochen abgeklungen, meine Gehirnzellen haben
aufgehört, meinen Kopf durch Mund, Nase, Ohren und Augen verlassen
zu wollen.
Fassen
wir zusammen: Ich habe in meinem Leben zugegeben noch nicht allzu
viele deutsche Amateur-Produktionen gesehen. Ich habe davon gehört,
dass Leute wie Timo Rose, Jochen Taubert oder Andreas Schnaas auf
diesem Gebiet regelmäßig ganz furchtbaren Auswurf produzieren
sollen, wie er schlechter kaum mehr geht. Kann ich nicht beurteilen.
Hans Schulte geht mit dem Anspruch an den Start, sich von diesem
Einerlei absetzen zu wollen. Sein Film setze, so seine eigene
Aussage, auf glaubhafte, vielschichtige Charaktere, mit denen der
Zuschauer mitfiebern werde, eine unverbrauchte und vor allem
unvorhersehbare Geschichte mit vielen überraschenden Wendungen und
natürliche, ungekünstelte Dialoge.
Die
Filme selbst liefern von alledem das genaue Gegenteil. Die Charaktere
sind fast durch die Bank einfach nur strunzdämlich. Jeder einzelne
von denen handelt und redet, als habe er einen IQ von 5. (Ein
deutsches Toastbrot hat übrigens einen IQ von 9. Einen IQ von 12
braucht ein Schwein zum Quieken.) Sämtliche Nebenfiguren sind dazu
noch völlig überzogene, eindimensionale klischeetriefende
Abziehbilder. Wenn man dazu auch noch Laiendarsteller anheuert, die
hölzerner Spielen als ein Stück Brikett und ihnen Dialoge
aufzusagen gibt, die mit einfältig, gestelzt, albern, lächerlich,
unpassend, dumm und häufig regelrecht abstrus noch viel zu positiv
umschrieben sind, ist das Kind endgültig in den Brunnen gefallen.
Die Dialoge sind ohnehin das Schlimmste an der ganzen Sache. Man
fragt sich wirklich, warum niemand, offenbar wirklich absolut niemand
in seinem Umfeld den Mumm hatte, Hans Schulte einfach mal zu sagen,
dass kein Mensch so redet, geschweige denn jemals in der
Menschheitsgeschichte so geredet hat oder reden wird. Schultes
Glauben, er wäre ein talentierter Dialogschreiber erinnert
frappierend an die ganzen Gesangs-Deppen, die in Castingshows
auftauchen und ernsthaft glauben, sie könnten wirklich singen.
Natürlich stets mit Eltern und Omi im Schlepptau, die sie darin auch
noch bestärken, anstatt ihnen an den Schädel zu klopfen und „Hallo,
McFly, jemand zuhause?“ zu fragen.
Was
die Geschichte angeht, so ist auch diese weder ungewöhnlich (Was ja
noch nicht einmal schlimm sein muss. Besser gut geklaut, als schlecht
erfunden.) noch unvorhersehbar, sie ist einfach nur flach, unlogisch,
über weite Strecken sinnlos, voller Löcher und verrennt sich
andauernd in belanglosen Nebenhandlungen, die keine Sau
interessieren. Zudem kommt einem Schulte andauernd mit plumper
Gesellschaftskritik, die aber lediglich seine ziemlich verzerrte,
naive, die Realität geflissentlich ignorierende Weltsicht
wiedergeben. Das Traurige dabei: Der Ansatz des Ganzen, eine
Kannibalen-/Folter-Hostel-Geschichte mal nicht als blutige
Schlachtplatte, sondern als charakterbasierendes Drama aufzuziehen,
ist gar nicht schlecht und hätte viel Potenzial gehabt, wird hier
aber einfach nur von vorne bis hinten verkackt.
Endgültig
vor die Wand gefahren wird das Ganze dann noch durch die technischen
Unzulänglichkeiten, die sich auch nicht mit fehlendem Budget
rechtfertigen lassen. Wenn Schulte keine Ahnung von Technik hat und
auch keine Lust, sich damit zu beschäftigen, dann ist das ok. Aber
dann hätte er sich jemanden suchen sollen, der entsprechendes
Know-How hat. Die KAUM-Filme sind einfach nur lieblos
zusammengestümpert. Da wurde keine Minute darauf verschwendet, wie
man die Filme interessanter, spannender und professioneller hätte
gestalten können. Niemand hat sich hier bemüht, sich interessantere
Kameraperspektiven zu überlegen. Meist ist das nur Kamera in der
Totalen drauf und Knopf gedrückt. Der Bildausschnitt geht dabei in
der Regel für die gewählte Perspektive ok, weshalb ich auch in den
vorhergehenden Reviews meinte, dass die Kameraführung in Ordnung
sei. Aber trotzdem immer noch weit entfernt von gut. Der größte
Klopper ist jedoch der katastrophale Schnitt. Fast jede Einstellung
ist viel zu lang, oft sieht man am Anfang sogar noch, wie die
Darsteller auf ihren Einsatz warten. Wahllos werden sekundenlange
Schwarzbilder gesetzt. Der Director's Cut, der laut Aussage von
Schulte gerade den ersten Film runder und flotter machen soll, wirkt
wie mit dem Rasenmäher geschnitten. Da scheinen ganze Handlungsteile
zu fehlen. Übrig bleibt ein streckenweise sinnloses
Szenenkonglomerat ohne Sinn und Verstand.
Für
die Musik konnte Schulte überraschenderweise Leute gewinnen, die
einige atmosphärisch gelungene Instrumentalstücke und Songs zuwege
gebracht haben. Aber auch hier verhunzt der Macher selber mal wieder
das Ergebnis, indem immer wieder Stücke entweder in Szenen
eingesetzt werden, in denen sie nicht passen, oder Songs am
Szenenende einfach stur (manchmal mitten im Vers) abgebrochen werden.
Kommen
wir zu dem, was mich am meisten aufgeregt hat: Wenn jemand privat auf
Natursekt und Kaviar steht, ist das seine Sache. Und sicher gibt es
Leute, die regelmäßig im stillen Kämmerlein entsprechend
einschlägige Pornofilme konsumieren. Sollen sie, wenn es ihnen Spaß
macht. Was Schulte aber geritten hat, so etwas in real (Polyanna
Moves Piss-Szenen sind alle echt, hier ist nichts Fake.) in einem
Spielfilm unterzubringen, der eine breitere Masse ansprechen soll,
kann und will ich nicht verstehen. Ich empfinde das als ekelhaft,
abstoßend und einfach krank.
Der
krönende Abschluss ist dann die total inkompetente
Blu-ray-Präsentation. Die Scheibe selbst ist gebrannt (Geschenkt,
das bringen mittlerweile sogar manche Major-Label), aber noch dazu
wurde als Cover einfach das Inlay von KAUM BESSER ALS IHR verwendet,
auf das Schulte persönlich mit einem Edding (!) die Angaben für den
DC zusätzlich draufgeschrieben hat. Auf der Disc befindet sich
ausschließlich die Filmdatei, sonst kein Menü, kein gar nichts.
Eine Kapiteleinteilung gibt es ebenfalls nicht (Und das bei einem
Vier-Stunden-Werk!). Aber nicht einmal den Film selbst kann Schulte
halbwegs anständig präsentieren. KAUM MEHR ALS TIERE ist, wie im
entsprechenden Review erwähnt, im falschen Bildformat aufgespielt,
der Ton läuft den gesamten ersten Film über zudem asynchron. Zudem
wird das Bild über die gesamte Laufzeit, also auch während der
Teile 2 und 3, von massivem Interlacing geplagt. Wieder kann man dazu
nur sagen: Wer keine Ahnung von Technik hat, sollte sich jemand
suchen, der welche hat. Und solchen Pillepalle wie ein korrekt
entzerrtes anamorphes Bild kriegt jeder Hobby-Youtuber hin. Auf
ganzer Linie eine armselige Präsentation, für die Schulte laut dem
Kumpel, der das Ding bezahlen musste, allen Ernstes 20,00 € plus
Porto verlangt hat.
Somit
bleibt als Fazit: Die Kaum-Trilogie ist so ziemlich das dümmste,
peinlichste, lächerlichste, stümperhafteste und in Teilen
abstoßendste Filmwerk, das ich jemals zu konsumieren genötigt
wurde. Der Katholische Filmdienst würde sagen: Wir raten ab. Ich
sage: Verbrennen, einbetonieren, vergraben. Die Menschheit hätte ein
Übel weniger zu ertragen.
Laufzeit: 69 Min. / Freigabe: ungeprüft