BRD 2015
Regie:
Hans Schulte,
Nina Rosenbohm
Darsteller:
Polyanna Move,
Katharina Michalenko,
Nina Rosenbohm,
Christo Michailidis,
Arne Löber,
Torsten Hampel,
Rudolf Karg
KAUM MEHR ALS 24 STUNDEN SPÄTER: DIE FORTSETZUNG DER GASTREZENSION VON JDVF-MITBEGRÜNDER STUART REDMAN. LESEN UND VERSTEHEN!
„Ich weiß, was Angst ist. Wie sie
sich anfühlt, wie sie den Verstand lähmt und jeden in ein
hilfloses, zitterndes Etwas verwandeln kann. Ich muss von
schrecklichen Begebenheiten berichten, die auf meinem
Fernsehbildschirm geschahen. Und noch immer geschehen. Es wäre ein
verhängnisvoller Fehler, die Menschen darüber im Unklaren zu
lassen. Es ist an der Zeit, dass sie die Wahrheit erfahren.“ (In
Anlehnung an Gabriel Burns)
Ein paar Tage sind seit meiner Sichtung
von KAUM MEHR ALS TIERE ins Land gegangen. Ich habe beim
Gedanken an dieses Machwerk immer noch einen etwas schalen Geschmack
im Mund, als hätte ich etwas Verdorbenes konsumiert. Aber mir stehen
ja leider noch zwei Filme der Trilogie bevor, die gesichtet
werden müssen.
Also reden wir nicht länger als
unbedingt nötig um den heißen Brei herum. Je eher ich beginne,
umso eher habe ich es hinter mir. Kommen wir zum Review von Teil
2: KAUM BESSER ALS IHR.
„Viele Wochen später“ (also nach
den Ereignissen des ersten Teils) stimmt zumindest endlich das
Bildformat und der Ton läuft plötzlich ebenfalls synchron
zum Bild.
Das Budget dieses Films dürfte
hauptsächlich in die Miete für einen Hertz-Transporter geflossen
sein, bei dem sich die Dunkle direkt am Anfang unbemerkt in den
Laderaum schleicht. (Auch wieder ein voll logisches
Verhalten. Die Kannibalen-Tusen sind total menschenscheu,
haben Tage gebraucht, bis sie sich bei den Studenten in die Hütte
getraut haben, aber in Teil 2 steigen sie mir nichts, dir nichts, und
auch noch ohne jeden ersichtlichen Grund in ein Fahrzeug ein...)
Langhaar humpelt dem Transporter dann
auch noch laut winkend und rufend hinterher, als wolle sie den
Fahrer auf den blinden Passagier aufmerksam machen…
Glatzen-Peer aus Teil 1 heißt
übrigens Christo, Typ 2 heißt Sven. Erfährt man
reichlich früh, wenn man bedenkt, dass Teil 1 und 2 ja immerhin mal
separate Filme waren.
Offenbar treffen sich Mark, Jessica und
Christo nach mehreren Wochen das erste Mal wieder.
Jessica:
„Schade, dass Sven nicht dabei ist.“
Spricht’s und wartet geduldig
zwei Sekunden ab, bis das Telefon klingelt und Sven
anruft. Total realistisches Timing... Nicht.
Sven:
„Und, wie sieht's aus? Irgendwelche
Bissverletzungen?“
Offenbar hält sich Jessica doch
tatsächlich die Stumme als eine Art Haustier. Klasse
Idee! Sollte man mit allen traumatisierten Menschen machen. Ist ja
auch überhaupt nicht menschenverachtend. Jessica hat sie
Marie getauft. Der Name gefällt ihr voll gut. Jessica berichtet
stolz, dass sie ihr einige Wörter beibringen und weitere Storys aus
ihrer Vorgeschichte entlocken konnte.
Sven:
"Und sonst so? Hast du sie
stubenrein bekommen?"
Christo:
"Und wann kriegen wir sie endlich
zu sehen?"
Alter, checkt ihr kranken
Penner eigentlich gar nicht, dass ihr es mit Menschen und nicht
mit einem dressierten Zirkusäffchen zu tun habt?
Ein Typ (wir werden einige
Zeit später erfahren, dass er André heißt) rennt durch den
Wald und trifft zufällig auf Langhaar und die Bissige, die im Laub
rumwühlen. Wie die Studenten in Teil 1 geht auch er ohne jede
Vorsicht ganz dicht an die Frauen heran, steht dann erstmal nur blöd
da und lässt sich von Langhaar mit dem Finger antippen. Offenbar
sind in Lüdenscheid alle so bescheuert, dass sie in so einer
Situation komplett ihr Gehirn ausschalten.
André:
„Was macht ihr denn hier?“
Langhaar:
„Manka. Manka. Manka.“
André:
„Was wollt ihr von mir?“
Langhaar:
„Manka.“
André:
„Essen? Ich hab nichts zu essen
da.“
André haut einfach wieder ab. Die
Szene ist so sinnlos, ich fasse es nicht.
Die Dunkle dreht derweil im
Lieferwagen durch. Der Fahrer merkt das, hält an, öffnet die
Heckklappe und wird direkt erstmal gebissen. Dunkel läuft
weg.
Sinnloser Schwenk über Sauerländer
Berge.
Jessica stellt „Marie“ derweil
Christo und Mark vor. Sie hat mit Marie in den letzten Tagen geübt,
aufrecht zu gehen. (Konnte die auch schon in Teil 1, aber
egal.)
André von vorhin bringt seinen
Kumpel Dennis zu den beiden Frauen im Wald (Die beiden Männer
sind mindestens Mitte 20, verhalten sich aber wie
zehnjährige Kinder).
André:
"Die tun nix. Komm, trau dich. Die
machen nichts."
Dennis traut sich nicht, die
Frauen anzufassen.
André:
"Na komm. Wenigstens anspucken."
(Sic!)
Er schiebt Dennis in Richtung
der Frauen, als wäre es eine Mutprobe, die anzufassen oder
anzuspucken (Jetzt mal ehrlich, so einen Schwachsinn haben wir nicht
mal als Zehnjährige gemacht, so dumm ist das).
Dennis spuckt Langhaar an.
Langhaar spuckt mehrfach
(!) zurück.
Dennis:
„Ey, die spuckt zurück.“
André:
„Ach, Quatsch!“
(Brille: Fielmann!)
Während Dennis vor der spuckenden Langhaar Reißaus nimmt, bewirft André die Bissige mit Stöckchen. Die fällt darauf über ihn her. Wir bekommen Billig-Splatter mit Halsbiss zu sehen. Komischerweise findet Langhaar es gar nicht gut, dass die Bissige André gekillt hat. Bitchfight. Langhaar rennt weg. Das Ganze ist echt so absurd, man glaubt es nicht, wenn man es nicht mit eigenen Augen sieht.
Während Dennis vor der spuckenden Langhaar Reißaus nimmt, bewirft André die Bissige mit Stöckchen. Die fällt darauf über ihn her. Wir bekommen Billig-Splatter mit Halsbiss zu sehen. Komischerweise findet Langhaar es gar nicht gut, dass die Bissige André gekillt hat. Bitchfight. Langhaar rennt weg. Das Ganze ist echt so absurd, man glaubt es nicht, wenn man es nicht mit eigenen Augen sieht.
Dennis kommt nach Hause.
Seine Mama:
„Na, ihr wart aber nicht lange
unterwegs.“
Dennis:
„Nein.“
…und verdrückt sich in sein Zimmer.
Mann, es sind nicht einmal 10 Minuten um, und das Ding ist jetzt schon doppelt so bekloppt wie Teil 1. Un-fucking-fassbar!
Langhaar läuft derweil in die Stadt und trifft einen Passanten. Auch der ergreift nicht die Flucht, ruft nicht die Polizei oder macht sonst irgendwas Vernünftiges, was man bei der ersten Begegnung mit einer völlig verwilderten Frau machen würde. Nein, auch er steht nur blöd herum, und als Langhaar an ihm herumzuschnüffeln beginnt, fragt er verblüfft: „Äh, was soll das denn jetzt?“ …und nimmt sie mit sich mit. Hmmm... Ob er sie vielleicht zum nächsten Arzt, zum nächsten Krankenhaus, zum nächsten Polizeirevier oder wenigstens zum nächsten Obdachlosenasyl bringt? Wir werden sehen …
Mann, es sind nicht einmal 10 Minuten um, und das Ding ist jetzt schon doppelt so bekloppt wie Teil 1. Un-fucking-fassbar!
Langhaar läuft derweil in die Stadt und trifft einen Passanten. Auch der ergreift nicht die Flucht, ruft nicht die Polizei oder macht sonst irgendwas Vernünftiges, was man bei der ersten Begegnung mit einer völlig verwilderten Frau machen würde. Nein, auch er steht nur blöd herum, und als Langhaar an ihm herumzuschnüffeln beginnt, fragt er verblüfft: „Äh, was soll das denn jetzt?“ …und nimmt sie mit sich mit. Hmmm... Ob er sie vielleicht zum nächsten Arzt, zum nächsten Krankenhaus, zum nächsten Polizeirevier oder wenigstens zum nächsten Obdachlosenasyl bringt? Wir werden sehen …
Der schmierige Unternehmersohn Hagen
von Hofhagen (sehr origineller Name) trifft sich mit
Kumpel Jerome in der Kneipe und heult rum, weil sein Vater ihm einen
Großauftrag entzogen hat. Es kommt eine Blondine am Tisch
vorbei, kündigt dem Wirt an, dass sie jetzt eine rauchen geht, und
grüßt im Vorbeigehen Von Hofhagen. Der meint kurz
darauf zu Jerome: „Ich geh jetzt erstmal eine rauchen, und
vielleicht läuft dann ja noch was mit der Süßen.“ Jerome
will wissen, woher er diese „geile Perle“ kenne. Hofi:
„Die hat bei uns neu in der Buchhaltung angefangen.“
(Merkt ihr was? Das ist BANG BOOM
BANG in gaaaaaaaaaaanz schlecht. Und natürlich überhaupt
nicht klischeetriefend …)
Die „geile Perle“ ist übrigens
entweder schwanger, oder sie hat von Natur aus mächtige
Rettungsringe. Geil ist jedenfalls anders.
Vor der Tür muss Hofi feststellen,
dass die „Süße“ sich am Telefon mächtig über ihn lustig
macht. Frustsaufen. Bier auf Ex.
Hofi:
„Ich werd's meinem Vater
schon zeigen. Und der Schlampe auch!“
Rachegedanken.
Die Dunkle erschreckt derweil einen
Rentner.
Der Passant (er heißt übrigens
Thorsten) hat Langhaar wie erwarten nirgendwo abgeliefert, wo man ihr
professionelle Hilfe zu Teil werden lassen könnte, sondern sie
kurzerhand mit nach Hause genommen. (Wie schon im ersten
Teil setzt sich das völlig unlogische Verhalten sämtlicher
Protagonisten alo konsequent fort.) Als sie vor seiner
Wohnung stehen sagt Thorsten zu ihr: „Sei bloß
vorsichtig. Schmier‘ nicht die Wände voll. Mein
Vermieter reißt mir den Kopf ab.“
(Wenn wir jetzt einfach mal in der
fragwürdigen Ethik des Films bleiben und die Frauen auch einfach mal
als Tiere betrachten, mit denen jeder machen kann, was immer ihm
gerade in den Sinn kommt, lautet an dieser Stelle die Frage: Steht
in Thorstens Mietvertrag eigentlich nichts
darüber, dass das Halten von Haustieren die Zustimmung des
Vermieters voraussetzt?)
Wunden säubern läuft dann so ab,
dass Thomas einmal kurz mit einem Wattebausch mit bisschen
Alkohol auf die Wunde tippt. Das reicht schon. Der Rest vom ganzen
Dreck kann ruhig dran bleiben Saubermachen bedeutet wie in Teil 1
einfach mit nassen Lappen den Unterarm abwischen.
Dunkel ist derweil im Garten von zwei
offenbar ziemlich Bibel-besessenen älteren Leuten angekommen (Die
Frau kennt man übrigens u. a. aus einem Werbe-Kurzfilm von Hans
Schulte für seinen Matratzenladen, mit dem dieser angeblich
die Werbefilmbrache revolutioniert hat, weil es sowas laut seiner
Aussage nie zuvor gab). Auch diese beiden Alten bekommen während
des gesamten Films keine Namen verpasst. Ich nenne sie daher ab
jetzt einfach mal Gaby und Horst.
Gaby:
(guckt zum Fenster heraus auf die
Dunkle im Garten)
„Ohne Offenbarung verwildert das
Volk.“
Horst:
„Es will Ehe eingehen mit deinen
Heiden. Heere einnehmen auf Erden.“
(Oder wenigstens so ähnlich.
Der Typ nuschelt und es plärrt Musik im Hintergrund.)
Gaby:
„Der Herr Zebaoth ist mit uns.
Der Herr ist unser Schutz.“
Man bringt der Dunklen ein Stück
Kuchen in den Garten, und kaum ist sie dadurch
angelockt, schleppt man sie einfach mit Gewalt ins
Haus. (Ergibt Sinn. Fundamentale Christen reden nicht
nur ausschließlich in Bibelversen, sondern verschleppen ja
bekanntlich auch gerne total spontan wildfremde Leute, die
sie in ihrem Garten vorfinden. Wem will Schulte diesen Mist
verkaufen?)
Die Familie von André macht
sich Sorgen und ruft bei der Mutter von Dennis (der heißt mit
Nachnamen Baumann) an. Dennis gibt vor, nichts zu wissen. Könnte
ja sonst Ärger von Mutti geben.
Der hilfsbereite Thorsten (Btw.:
Fliesentischbesitzer) füttert Langhaar mit einem
halben Mettwurstbrötchen. Zeit für eine
Ess-Montage. Lohnt sich auch voll bei den Mengen an
Futter …
Thorsten:
„Hat dir offensichtlich gut
geschmeckt. Hast ja nichts übriggelassen.“
(Ja, an einem halben Brötchen mit
einer Scheibe Mettwurst kann man sich auch schon mal
überfressen. LOL!)
Wir sind bei knapp 25 Minuten. Eine
beknackte Szene jagt hier die nächste. Das hält man echt im
Kopf nicht aus.
Bei den Baumanns kommt Mutter Baumann
ganz ruhig ins Wohnzimmer marschiert.
Mutter:
„Der Vater von André hat gerade
angerufen. Sie haben ihn gefunden.“
Vater:
„Na, Gott sei Dank!“
Mutter:
„Ermordet.“
Aber echt mit so einer Seelenruhe
vorgetragen, als würde sie berichten, dass man ihn mit Kumpels
vor dem Rewe beim Klönschnack angetroffen hätte!!!
Ich lieg hier gerade schallend lachend unterm Tisch und muss an
ihn hier denken:
Vater:
„Was? Wie kann das denn sein?“
Mutter
(zu Dennis):
„Weißt du, was war? Hast du
irgendjemanden gesehen?“
Dennis:
„Ja, da waren so Mädchen gewesen.“
Dennis erzählt in zwei Sätzen, dass
die Mädchen sich komisch verhalten hätten, er aber nicht wüsste,
ob sie André was getan haben. Mutter steht auf:
„So, ich muss jetzt erstmal den Vater von André anrufen."
(Zu Dennis:)
(Zu Dennis:)
"Warum
hast du das denn nicht gleich erzählt?“
(Immer noch hat sie die Ruhe weg.
Als wäre überhaupt nix gewesen. Mord im Bekanntenkreis kann
halt schon mal passieren ...)
Am nächsten Morgen sitzen Jessica,
Mark und Christo mit Marie beim Frühstück. Mark studiert die
Zeitung, ob es Nachrichten über die Frauen gibt.
Mark:
„Wartet mal, ich glaub ich hab hier
was.“
Christo:
„Rentner oder Schafe?“
(Nein, Christo, Mark meint nicht
die Anzeigen für Sex-Hotlines… Muahahahaha…)
Anstatt des Mordes an André steht nur
der Beißangriff auf den Transporter-Fahrer in der Zeitung.
Dunkel sitzt (gefesselt und angekettet
mit der „Original-Folterkette aus der Kaum-Trilogie“™) auf
einem Dachboden. Gaby trägt komplett gestelzt irgendwelche
prophetischen Bibelverse vor. Dann quält sie Dunkel, indem sie vor
ihren Augen Wasser trinkt, der durstigen Wilden aber nichts abgibt.
Thorsten wundert sich, warum es im
Zimmer von Langhaar so stinkt. Des Rätsels Lösung: Sie hat auf den
Teppich gekackt. Übrigens stört sich auch diesmal wieder keiner am
Geruch der Frauen an sich, obwohl die nach wie vor noch nie
richtig gewaschen wurden und in völlig versiffter Kleidung
herumlaufen. Aber bevor er die Kacke wegmacht, fordert Thorsten
erstmal zum Frühstück auf (Mir wäre an seiner Stelle ja eher
der Appetit vergangen, aber egal …).
Horst isst der Dunklen derweil
eine Stulle vor (Diese Art Folter ist ja schlimmer
als Waterboarding!) und fängt
dann ebenfalls mit Bibelgesabbel an.
Andrés Onkel lädt sein Gewehr. Seine
Frau blickt besorgt (eher nichtssagend) aus der Wäsche.
Frau:
„Ich hoffe... du hast nicht das
damit vor ... was ich denke.“
Onkel:
„Und ob ich das vorhabe. Wenn ich
zurückkomme, haben wir zwei Raubtiere im Wald weniger.“
Frau:
„Ich bin damit wirklich nicht
einverstanden. Beim besten Willen nicht. Warte doch erstmal ab. Du
hast doch bisher nur zweimal mit Andrés Eltern gesprochen.
Vielleicht war es auch ganz anders.“
(Die trägt das in einem
übertriebenen Staccato vor, dass ich vor Lachen losprusten
muss.)
Onkel:
„Was soll denn anders gewesen sein?
Die haben meinen Neffen abgeschlachtet und gefressen. Die schieß ich
ab und erlege sie.“
Frau:
„Aber das sind doch immer noch
Menschen.“
Onkel:
„Eher nicht. Ich treff mich
mit Thomas im Wald.“
Frau:
„Bitte, zieh unseren Sohn da nicht
mit hinein.“
Onkel:
„Der hat gesagt: Wenn ich nicht
mitkomme, geht er allein.“
(Die beiden liefern eine so grandios
verkackte Darsteller-Leistung ab, sie tun einem fast leid. Das
ist hier in rein getippter Textform leider nicht einmal annähernd
reproduzierbar.)
Außerdem fragt man sich natürlich:
Wenn mittlerweile rausgekommen ist, wie André zu Tode kam, wird doch
auch endlich die Polizei davon wissen. D. h. es müsste eigentlich
schon ein großangelegtes Polizeiaufgebot die Wälder durchstreifen
auf der Suche nach den Frauen. Da ist aber keiner. Realistische
Fahndungsarbeit auf ganzer Linie. Oder ist das etwa Hans
Schultes versteckte Kritik am handlungsunfähigen Staat? Man
weiß es nicht (und will es ehrlich gesagt auch gar nicht wissen).
Langhaar darf sich bei Thorsten
ausziehen, um geduscht zu werden (Na endlich mal eine
sinnvolle Idee). Er hat ihr gerademal mit der Brause ein paar
Flecken grüne und schwarze Schminke vom Rücken gerubbelt
(wobei Polyanna Move sorgsam ihr Haar hochhält, damit es
auch ja nicht nass wird), der meiste Dreck ist aber noch auf
ihr drauf, da kündigt Thorsten auch schon an, man
wäre fertig. (Hat Schulte eine Aversion gegen das Waschen, oder
warum wird hier Körperhygiene, wenn überhaupt, immer so
sparsam betrieben, dass sie effektiv total sinnlos ist?)
Onkelchen streift alleine (wo ist
eigentlich Thomas?) durch den Wald und findet rein zufällig auf dem
Boden ein einzelnes Laubblatt mit einem Blutstropfen darauf.
Onkel:
„Blut. Die erwischen wir heute
noch.“
(Das Sauerland besteht ja auch nur aus
ein paar Quadratmetern Waldfläche. Da sollte ein einzelner Mann eine
einzelne Frau ohne Probleme in kurzer Zeit aufspüren können…)
Langhaar macht bei Thorsten
Unterhosen-Ausprobiering und findet einen String-Tanga am besten
(der schnalzt so schön in der Mokka-Ritze). Wenigstens
verzichtet Schulte hier darauf, dass sie sich die Unterhose
als Gag erstmal über den Kopf zieht.
Mark und Christo suchen abends im
Dunkeln nach den Mädchen. (Bietet sich ja auch keine andere
Tageszeit an.) Bei Jessica zuhause ist parallel
dazu helllichter Tag. Mark erfährt über sein Handy,
dass ein Junge totgebissen wurde.
Langhaar will Sex mit Thorsten. Der
will aber partout nicht. Langhaar ist enttäuscht.
Übrigens: 40 Minuten und noch immer
kein Natursekt. ICH bin enttäuscht! (Nein, nicht wirklich!)
Der Onkel streift nach wie vor mit dem
Gewehr durch den Wald. Da es wieder hell ist, hat es wohl am Vortag
doch nicht mehr mit dem Auffinden der Frauen geklappt. Von Thomas
nach wie vor keine Spur. Onkel sieht etwas und legt das Gewehr
an. Schnitt. Die Bissige rennt durch den Wald. Dummerweise
passt aber ihre Laufrichtung absolut nicht zur Zielrichtung des
Gewehrs. Hans Schulte verbricht einen Achsensprung, der jeder
Beschreibung spottet. (Was reg ich mich auf? Technik wird doch
beim Filmemachen eh total überbewertet…)
Christo und Mark laufen getrennt durch
den Wald. Nach wie vor suchend. Christo hat plötzlich komplett
andere Klamotten an. Mark macht sich Sorgen, ob sie nicht doch
endlich mal die Polizei rufen sollten (Jetzt ist es auch
zu spät, du Honk!). Vielleicht wären sie ja daran Schuld, dass
der Junge gestorben ist (Hast du richtig erkannt, du
Vollpfosten!). Natürlich wird der Anruf bei der Polente NICHT
in die Tat umgesetzt.
Christo trifft auf den Onkel, der
wiedermal auf eine der Frauen angelegt hat (die man aber nicht
sieht). Christo versucht den Onkel vom Schießen abzuhalten,
indem er wiedermal blöd rumsteht und was von Anzeige labert. JETZT
taucht endlich Thomas auf und fragt, warum sein Vater nicht
schießt. Den Dialog muss ich wiedergeben. Das ist so
hanebüchen:
Christo:
„Stop! Halt! Halt!“
Onkel:
„Was geht Sie das an?“
Christo
(deutet drei Meter vor sich auf den
Boden, obwohl der Onkel irgendwo in die Ferne gezielt hat):
„Das ist immer noch ein Mensch!“
Onkel:
„Nein! Das ist DIE Bestien, die
meinen Neffen... ZERFLEISCHT hat!“
Christo:
(fasst sich verwirrt an den Kopf)
"Ich verstehe Ihren Schmerz, glauben Sie
mir, aber Sie haben keine Ahnung, was hier los ist. Es steckt viel
mehr dahinter.“
Onkel legt wieder das Gewehr an.
Christo:
„Ich zeige Sie an, wenn Sie
schießen.“
Onkel nimmt das Gewehr herunter
und guckt wie ein kaputtes Auto. Thomas kommt ins Bild. (wo auch
immer der jetzt plötzlich doch noch herkommt…)
Thomas:
„Was machst du denn? Warum schießt
du nicht. Die entkommt noch!“
Christo:
„Tun Sie mir einen Gefallen: Gehen
Sie nach Hause, wir kümmern uns drum.“
(Joa. Würde ich an deren Stelle auch
machen. Wenn mir so ein dahergelaufener Fatzke sagt, er
kümmert sich drum, macht der das bestimmt auch…)
Thomas:
„Wir?“
Christo:
„Meine Freunde sind gleich da.“
(Der durchschaubarste Bluff ever …)
Onkel:
„Ich hol jetzt die Polizei!“
(Erst den Ein-Mann-Lynchmob spielen
wollen und dann die Bullen rufen. Ja klar. LOL!)
Christo:
„Dann erzähl ich ihnen von Ihrem
Mordversuch!“
Thomas:
„Na, hoffentlich frisst die DICH als
nächsten!“
Christo:
„Jaja, komm, geh einfach nach
Hause.“
Onkel und Thomas trollen sich.
Während Thorsten versucht, aus
Langhaar herauszukriegen, wo sie herkommt, trifft Mark im Wald
auf Hofi und Jerome (ihr erinnert euch, der
Unternehmersohn, der die „geile Perle“ flachlegen wollte,
und sein Kumpel). Als Mark die beiden fragt, ob sie
eine verwilderte Frau gesehen hätten, interessieren sich die beiden
sehr für das Thema. Sie haben im Radio schon davon gehört,
dass wilde Frauen einen Jungen totgebissen hätten.
Hofi:
„Was hast du denn mit denen zu tun?“
Mark:
„Ach, ich kenn sie von früher.“
(…und warst ganz spitz auf Langhaar,
gelle?)
Mark geht weiter und Hofi meint
zu Jerome, dass das genau die Richtigen für sie wären. Mit denen
könnte man Spaß haben. Kurz darauf treffen die beiden doch
tatsächlich Thorsten und Langhaar und haben rein zufällig
Chloroform dabei (Wer trägt nicht immer eine Flasche davon mit sich
herum?), um die beiden zu betäuben. Thorsten wird in den Wald
geschleppt und an einen Baum gebunden, Langhaar mitgenommen.
Gaby versucht der Dunklen auf dem
Dachboden mit Weihwasser den Teufel auszutreiben. Wieder gestelztes
Bibel-Geschwurbel.
Christo findet Thorsten. Der erzählt
ihm nach seiner Befreiung, er wäre mit einer „Freundin“ unterwegs
gewesen und dann hätten ihn zweit Typen betäubt und seine Freundin
sei jetzt „auch irgendwie weg“.
Christo:
„Wie, deine Freundin ist weg?“
Thorsten:
"Ja, das... Äh... Ich hab... Das
ist'n... Ja, OK, ich erzähl dir das jetzt einfach mal: Ich hab da
gestern 'n Mädel kennengelernt, die war so'n bisschen
seltsam drauf gewesen und ähh ja, die hab ich dann mal mit
nach Hause genommen, weil ich ihr helfen wollte ...“
Christo:
„Warte, warte, warte, warte. Was
meinst du mit seltsam?“
Thorsten:
„Naja, sie hat sich so'n bisschen
seltsam bewegt, würde ich sagen, ja, und dann, sah
auch so'n bisschen verwildert aus, war schon alles
etwas hmmmmm....“
Ich denk mir das nicht aus! Die
Dialoge laufen alle Wort für Wort genau so ab!
Christo:
„Es gibt noch drei weitere davon. Wir
suchen die schon länger. Hast du Bock, mitzuhelfen?“
Thorsten:
„Ja, klar.“
Jessica liest Marie „Das Eichhorn und
der erste Schnee“ vor. Marie lernt viele nützliche neue
Worte, z. B. „Eichhörnchen“ …
Noch mehr Bibel-Geseier auf dem
Dachboden.
Mark, Christo und Thorsten im Wald.
Christo hat mal wieder andere Klamotten an. Es wird geplant, in
welchen Ortschaften man die Frauen suchen will. (Auch hier, wie
schon zuvor bei Andrés Onkel: Die suchen ZU DRITT die Wälder
im halben Sauerland nach drei einzelnen Frauen ab… Viel Erfolg,
ihr Pannemänner. Hihi.).
Mark zu Thorsten:
„Bist du dabei?“
Thorsten:
„Auf jeden Fall. Das ist viel zu
interessant, um jetzt locker zu lassen.“
Christo:
„Find ich gut, dass du mitmachst.“
Thorsten:
„Auf jeden!“
Mark:
„Sauber.“
Hofi und Jerome haben langhaar in
irgendwelche kargen Räume verschleppt. Hofi will mit
ihr „Spaß haben und damit richtig Geld verdienen“. Er will
einen Snuff-Film drehen. (Uiuiui, Tiffy!)
Eine Stunde läuft der Mist jetzt
schon, und laut OFDB muss ich noch eine weitere Dreiviertelstunde
aushalten. "Isch glaub isch muss breschen!"
Such-Montage im Wald. Laaaaangweilig.
Wie konditioniert man
ein Snuff-Film-Opfer zum Mitmachen? Hofi stopft Kekse
in einen Jutebeutel. Dadurch soll sich Langhaar an den Sack
gewöhnen (Konditionierung durch Belohnung und so, ihr
versteht). Später wird der dann mit „Überraschungen“ seiner
Wahl gefüllt.
Horst will Dunkel erst zu Essen
und zu Trinken geben, wenn sie „Gott ist der
Herr“ sagt. Als sie das mühsam herausstammelt, geht ihm
sichtlich einer ab.
Sven klingelt bei irgendjemandem
wahllos an der Haustür.
Sven:
„Hallo. Entschuldigen Sie, haben Sie
zufällig einige junge Frauen gesehen? Verwahrloste Kleidung,
merkwürdiges Auftreten?“
Mann:
„Nein, ich hab niemanden gesehen.“
Sven:
„Gut. Danke schön.“
Er wendet sich zum Gehen.
Mann:
„Warum?“
Sven:
„Es ist zu kompliziert, das jetzt zu
erklären. Trotzdem danke.“
Mann:
„Aha.“
Sven geht. (Waaaaaah. Man möchte
seinen Kopf laufend vor die Wand hauen, so sehr tut hier eine Szene
nach der anderen weh!)
Langhaar bekommt wieder den Sack.
Diesmal sind Rasierklingen darin. Die Folge: Zwei kleine Schnitte in
der Hand. Wird alles schön von Jerome gefilmt. Das wird
DER Renner auf dem Snuff-Film-Markt. Sowas Hartes hat die Welt
noch nicht gesehen…
Das Fundamentalistenpaar kommt auf die
Idee, die Dunkle mit der Rute zu züchtigen, weil die dreimal
hintereinander auf den Boden gemacht hat. Horst fletscht
die Zähne und schlägt schön zaghaft zu. Die
Schlag-Klatschgeräusche sind nachträglich komplett asynchron
eingefügt. Er deutet auf die Rute und zeigt auf den Eimer, in den
die Dunkle gefälligst pinkeln soll. (Könnte er auch einfach
sagen, aber sähe dann wohl nicht dämlich genug aus…)
Timecode 2:40:19: Polyanna Move
pinkelt in echt, on-camera, neben eine Toilette
auf den Boden!!! Schulte liefert also doch noch. (Auch, wenn man
die ganze Zeit das Gegenteil gehofft hat… Würg!)
Hofi:
„Hast du gesehen, die kleine Sau
hat einen String an.“
Jerome:
„Na und, haben doch alle.“
Hofi:
„Ich mein ja nur. Wildes Tier und
sich dann so geil und sexy zeigen? Die muss doch mitgekriegt haben,
dass das zum FICKEN anregen soll.“
Jerome:
„Du bist ja richtig geil, wenn du
daran denkst.“
Hofi:
„Das muss ich auch, bei dem was ich
noch vorhabe.“
(Was auch immer es sein mag. Kann es
dümmer sein, als ein Jutebeutel mit Rasierklingen?)
Die zweite Falle für den Snuff-Film:
Langhaar muss den John McLane machen und barfuß über
Glasscherben laufen. Sie hätte zwar in dem Raum, in dem das
Ganze stattfindet, noch jede Menge Platz, um die Scherben
herum zu gehen (Was die Darstellerin in der gewählten
Kameraeinstellung auch eindeutig tut), schreit aber
trotzdem laut auf und hat in der nächsten Einstellung ein
paar Scherben im Fuß. (Dieses Snuff-Teil wird ein
Megaseller. Garantiert.)
Thorsten findet im Wald einen kleinen
Tierknochen. Messerscharf schließt er: Den muss die
Bissige angenagt haben. Ansonsten findet man ja auch nie Knochen im
Wald…
In der Gemeinde des Fundi-Ehepaars
scheint es noch mehr solche kranken Typen wie die beiden zu
geben. Als Dunkel Horst im Gesicht kratzt, will man sie an
jemanden geben, der sich besser „um sie kümmern“ kann.
Horst:
"Gemeindevorstand Holtleben aus
Kreuzstein. Der hat Erfahrung mit solchen Fällen.“
(Ich will gar nicht wissen, woher er
die haben soll. Ein Teil der
Antwort würde sicher die Zuschauerschaft verunsichern…)
Da werden in der Gemeinde also häufiger
Frauen einfach so in Häuser verschleppt, auf Dachböden eingesperrt,
tagelang hungern und dursten lassen? Damit möchte Hans Schulte uns
sicher verdeutlichen, wie verkommen und pervers Priester sind.
Die pöse katholische Kirche ist nämlich auch so
ein „gesellschaftskritisches“ Steckenpferd von ihm…
Snuff-Film-Falle Nummer 3:
Mit einer Fackel (Taschentuch um Besenstiel gewickelt) wird Langhaar
auf eine ca. 30 x 70 cm große, am Boden liegende Metallplatte
getrieben (um die herum wieder meterweise Platz ist, so dass sie da
gar nicht drauftreten müsste) und schreit wieder herum. Warum
versteht keine Sau, aber den Snuff-Filmern sind
Millioneneinnahmen sicher. Ganz bestimmt.
Jessica und Marie spülen Geschirr.
Wieder lernt Marie neue Wörter.
Auf dem Parkplatz von Matratzen Hans
(Schultes altem Laden, bevor dieser an eine andere Adresse
umgezogen ist) sieht Thorsten zufällig Hofi wieder
und ruft sofort seinen Kumpel Marius bei der Polizei an (ENDLICH
macht das überhaupt mal jemand. Aber glaubt bloß nicht, dass in der
Folge auch nur ein einziger Polizeibeamter die Bildfläche
betritt! Schulte führt uns gekonnt in die Irre. Der erste (und
höchstwahrscheinlich einzige) Geniestreich in der gesamten
Trilogie!)
Sven fragt weiter in der Gegen herum,
wer eine verwilderte Frau gesehen hat und trifft auf den Rentner, den
Dunkel am Anfang erschreckt hat. Der sagt nur, sie sei „da
lang“ gelaufen. Svens Spur ist so tight, wenn er der weiter
folgt, dann burn's bestimmt.
Hofi versucht derweil, Langhaar zu
vergewaltigen. Die verbeißt sich erst in ihn und dann
in Jerome, und obwohl die beiden wesentlich kräftiger sind
als sie, gelingt es ihr, beide zu töten. Ordentlich „Spladda“.
Thorsten tritt die Tür zur Lagerhalle ein (irgendwie hat er
rausgefunden, dass Von Hofhagen Senior so ein Ding
gehört) und findet Langhaar mit den beiden Leichen. Die
hängt sich wie ein Schoßhündchen an sein Bein.
Das dürfte jetzt das Ende von Teil 2
sein. Ist nicht ganz so eindeutig festzustellen, wie bei
Teil 1, mir aber auch egal.
Timecode 2:56:20. Ich hab keinen
Bock mehr!
KAUM BESSER ALS IHR
ist tatsächlich noch bescheuerter, unlogischer und
lächerlicher als Teil 1. Der Film ist durchgehend mit so
unglaublich bräsigen Szenen und hohlen Dialogen vollgestopft, dass
einem die Augen und Ohren bluten. Die Darsteller-Leistungen
spotten jeder Beschreibung, der Schnitt ist wie gewohnt totale
Grütze. Einzig Kameraführung (von unsinnigen Achsensprüngen
natürlich abgesehen) und Musik sind halbwegs brauchbar. Aber
selbst beim Musikeinsatz schafft es Schulte, Songs immer wieder ohne
jedes Gespür für Dramaturgie mittendrin einfach abzubrechen. Nicht
einmal so etwas Simples kriegt der hin. KAUM BESSER ALS IHR tut
wirklich, wirklich weh!
Zum Glück läuft Teil 3 nicht mal
mehr eine Stunde.
Laufzeit: 106 Min. / Freigabe: ohne
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