Eigene Forschungen

Freitag, 5. Oktober 2012

INVASION OF THE STAR CREATURES


INVASION OF THE STAR CREATURES
USA 1962

Regie:
Bruno VeSota

Darsteller:
Robert Ball,
Frankie Ray Perilli,
Joanne Arnold,
Dolores Reed,
Trustin Howard,
Mark Ferris,
Jim Almanzer,
Anton Arnold



Inhalt:

Zu behaupten, die beiden Privates Philbrick (Robert Ball) und Penn (Frankie Ray) wären nicht gerade mit Intelligenz gesegnet, darf wohl als ziemliche Untertreibung gewertet werden. Die beiden sind dumm wie Brot und als Soldaten absolute Nieten. Als sie ihrem Vorgesetzten Colonel Rank mal wieder mit ihrer Unfähigkeit mächtig auf den Sack gehen, lässt dieser sie zur Strafe die Ausrüstung für einen Expeditionstrupp schleppen, dessen Ziel die Erforschung einer kürzlich in einem Atombombenkrater entdecken Höhle ist. Da auch ihre Kameraden wissen, mit was für Dumpfbacken sie es zu tun haben, werden Philbrick und Penn am Eingang der Höhle zurückgelassen, um diesen zu bewachen. Glück im Unglück, denn die Soldaten stoßen in der Höhle auf seltsame Pflanzenwesen, mit denen die beiden außerirdischen Amazonen Prof. Tanga (Gloria Victor) und Dr. Puna (Dolores Reed) die Erde erobern wollen und die den Jungs in Grün ziemlich zügig die Lebenslichter ausblasen. Nun hängt das Schicksal der Welt am seidenen Faden … und an den beiden Vollidioten Philbrick und Penn …

Kritik:

Lange bevor man Pauly Shore in den BIO DOME sperrte oder uns Leslie Nielsen in DIE RÖMISCHE KANONE schmerzlich deutlich machte, was Humor NICHT ist, ließen ein paar Knallschoten in den 1950er Jahren diesen 70-minütigen Sci-Fi-Flachwitz auf die Menschheit los. Hier ist wirklich jeder Witz so flach und billig, dass es eigentlich weh tun müsste. Der "Running-Gag“ des Films besteht z. B. darin, dass die Protagonisten immer wieder durch ein und denselben Höhlenabschnitt laufen! Sie laufen hin. Schnitt. Sie laufen wieder zurück. Schnitt. Sie laufen hin. Schnitt. Sie laufen wieder zurück. Und das gefühlte drei Dutzend Mal! Szenen, die wohl nur gedreht wurden, damit der Film überhaupt über eine Stunde Laufzeit kommt. Dazu gibt’s Slapstick- und Grimassen-Humor mit der Holzkeule und jede Menge debile Dialoge. Aber irgendwie kann man den Beteiligten diese geballte Ladung Infantilität nicht wirklich übel nehmen. Irgendwie hat das Ganze tatsächlich einen ungezwungenen Charme und punktet zudem mit einem hohem Trashfaktor, der seine Krönung in den fast schon grenzgenialen Monsterkostümen aus Jutesäcken und der Art findet, wie diese Monster in Otto-Waalkes-Manier durch den Wald hüpfen. Einfach zum Wegschmeißen schlecht!

„Dir Stangenspargel verlöt ich den Auspuff …
Sobald mein Arm so weit gewachsen ist, dass ich an dich rankomme!“

Sollte man mit der hier aufgefahrenen Kalauer-Parade absolut nichts anfangen können, dann bietet INVASION OF THE STAR CREATURES zumindest für männliche Zuschauer immerhin noch was fürs Auge, denn die Alien-Leader Prof. Tanga und Dr. Puna entpuppen sich als zwei ziemlich heiße Bräute, die zur freudigen Überraschung von Philbrick und Penn keine Ahnung von körperlicher Liebe haben und denen die beiden Weltretter-wider-Willen daher mit größtem Vergnügen die Vorzüge des Küssens beibringen. Was dann auch schlussendlich zur Folge hat, dass die außerirdischen Sexbomben ihre Eroberungspläne ad Acta legen.

„Ich seh dir in die Augen, Großes!“

Die Darsteller geben sich dem kindischen Treiben gänzlich hin. Wahrscheinlich hatten die Macher bei der Ausarbeitung des Duos Philbrick-Penn so etwas Ähnliches wie Dick und Doof im Sinn, nur ist hier keiner von beiden dick, aber dafür sind beide doof. Robert Ball und Frankie Ray bemühen sich redlich, so dämlich wie möglich zu erscheinen, was ihnen auch durchaus gelingt. Die beiden passen als Duo auf jeden Fall gut zusammen.

Gloria Victor und Dolores Reed erfüllen ihren Zweck schon allein durch ihr wirklich ansehnliches Äußeres.

Sowohl Regisseur Brono VeSota als auch Drehbuchautor Jonathan Haze waren an sich eher als Schauspieler tätig. Ihre Credits hinter der Kamera beschränken sich auf gerade mal eine Hand voll Titel, was wohl auch besser so ist, denn Hazes Drehbuch fehlt es abgesehen von der niedrigen Qualität der Gags deutlich an Struktur. VeSotas Regie ist recht lahm geraten und weiß mit der unzureichenden Vorlage nicht wirklich etwas anzufangen. Viele Gags verpuffen einfach im Nichts, weil das Timing nicht stimmt oder sie einfach überstrapaziert werden (wie etwa das Laufen durch die Höhle).

Objektiv gesehen ist INVASION OF THE STAR CREATURES sicherlich nahe am Bodensatz der Comedy-Geschichte anzusiedeln, aber ich war bei der Sichtung dieses unbeschwerten Kokolores genau in der richtigen Stimmung. Eine Blödelshow auf Kindergarten-Niveau mit zwei Bombshells in knappem Dress und High Heels? Für mich jederzeit gerne wieder.

In Deutschland ist diese C-Movie-Bombe nie erschienen. In den USA gibt es den Film im Double Feature mit dem (meiner Meinung nach extrem sehenswerten) INVASION OF THE BEE GIRLS von MGM in ihrer Midnite Movies Collection. Der verwendete Print ist in recht gutem Zustand, wurde jedoch leider nicht anamorph abgetastet. Das Ganze ist wahlweise englisch, französisch und spanisch untertitelbar und mit dem Kinotrailer als Bonus ausgestattet.

Laufzeit: 69 Min. / Freigabe: ungeprüft

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen