USA, Neuseeland 2012
Regie:
Peter Jackson
Darsteller:
Martin Freeman,
Ian McKellen,
Ian Holm,
Lee Pace,
Hugo Weaving,
Benedict Cumberbatch,
Billy Connolly,
Elijah Wood
Inhalt:
In einer Höhle im Boden, da lebt ein Hobbit. Dieser trägt den Namen Bilbo Beutlin [Martin Freeman] und führt ein recht beschauliches Leben, das sein jähes Ende findet, als plötzlich der Zauberer Gandalf [Ian McKellen] auf der Matte steht – ein großes Abenteuer plane er, so dessen Botschaft, bei welchem er die Anwesenheit des Halblings wünsche. Aufregung und Bilbo Beutlin, das passt nicht zusammen, findet Bilbo, schließlich sind Abenteuer scheußliche, unbehagliche Sachen, die nur dazu führen, dass man zu spät zum Essen kommt. Freundlich, aber bestimmt lehnt er daher ab. Doch dann laden sich ein Haufen Zwerge nebst ihrem imposanten Anführer Thorin Eichenschild [Richard Armitage], Erbe des Zwergenthrons, unangemeldet zum Essen ein und berichten nach erfolgter Speisekammernplünderung von ihrem Dilemma: Erebor, das Königreich der Zwerge, fiel vor vielen Jahren dem Drachen Smaug zum Opfer, welcher den enormen Goldschatz des Volkes witterte und einen brutalen Zerstörungsfeldzug begann. Nun planen die Zwerge die Rückeroberung ihres einstigen Reiches – und Bilbo soll ihnen dabei behilflich sein. Die Berichte der Zwerge und das gute Zureden Gandalfs wecken in dem betulichen Hobbit schließlich tatsächlich die Abenteuerlust, so dass er sich den Reisenden doch anschließt. Der Beginn sagenhafter Ereignisse ...
Kritik:
DER HOBBIT – eine lang erwartete Reise. Mehrere Jahre mussten vergehen, bis DER HERR DER RINGE, die ebenso aufwändige wie aufsehenerregende Verfilmung des vermutlich einflussreichsten Fantasywerks der Literaturgeschichte, seine cineastische Vorgeschichte erhielt. Als Buch bereits einige Zeit vor der wegweisenden Romantrilogie entstanden, wurden die von Autor John Ronald Reuel Tolkien erdachten, in Aufmachung und Narration deutlich gemäßigter präsentierten Ereignisse Bilbo Beutlins, des Onkels Frodo Beutlins, in der Filmversion schließlich – angereichert mit einigen universumkompatiblen Nebenhandlungen und -figuren - als ausladendes, in drei Teile gesplittetes Mammutwerk nachgereicht, wovon EINE UNERWARTETE REISE den Erstling darstellt (der allerdings bereits einen Großteil der Handlung verarbeitet).
Lange Zeit sah es zunächst so aus, als würde Peter Jackson, Regisseur der vielgelobten Vorgängertrilogie, seinen Platz auf dem Regiestuhl jemand anderem überlassen. Dass es letztendlich anders kam, muss als echter Glücksfall gelten. Als eingefleischter Kenner der Vorlage und visueller Schöpfer Mittelerdes besaß allein Jackson die Kompetenz, die in DER HERR DER RINGE erschaffene Welt erneut so zu kreieren, dass sie mit dem Vorgänger völlig widerspruchsfrei kompatibel wurde. Abermals gelang es ihm, unter Nutzung der imposanten Landschaften seines Heimatlandes Neuseeland, Mittelerde in solch aberwitziger Detailverliebtheit zum Leben zu erwecken, dass es unmöglich erscheint, es einfach nur zu betrachten, dass man stattdessen darin eintaucht, hineingesaugt, verschlungen wird, mit Haut und Haar, von Kopf bis Fuß.
So wirken DER HERR DER RINGE und DER HOBBIT nun tatsächlich wie aus einem Guss, wenn sich auch gewisse, freilich der Vorlage geschuldeten Unterschiede, nicht leugnen lassen. Während sich DER HERR DER RINGE in seiner Komplexität und phasenweisen Brutalität überwiegend an erwachsene Leser wandte, schrieb Tolkien den HOBBIT für ein eher jugendlicheres Klientel, was sich in einem deutlich simpleren Handlungsverlauf und humorvollen Grundton bemerkbar macht. Dieses ist auch in der Filmversion zu spüren, besitzen doch viele Szenen, selbst welche, in denen ihre Protagonisten bereits dem Tode ins Auge blicken müssen, bei aller Dramatik immer noch eine gewisse Heiterkeit. Das liegt vor allem darin begründet, dass die meisten der zahlreichen Gegner zwar optisch furchteinflößend wirken mögen, die menschliche Sprache jedoch nicht nur beherrschen, sondern auch anwenden, was zur Folge hat, dass sie ihren abnormen Schrecken größtenteils verlieren. Die drei riesigen Trolle, welche gleich die gesamte Zwergenschar zu vernaschen gedenken, schockieren somit zunächst aufgrund ihres grausigen Äußeren, ihre debilen Dialoge hingegen lassen sie schließlich wie ungezogene Schuljungen wirken.
Mag es manch Berufspuristen auch erzürnen, dass ein für junge Leser gedachtes, eher harmlose Verspieltheit vermittelndes literarisches Werk die Welt des bewegten Bildes als brachiale Bombastwalze erblicken musste, so fand Jackson doch eine wohlbedachte Balance zwischen Epos und Einfachheit, stillt sowohl den Schlachtenhunger der DER HERR DER RINGE-Fans als auch das Harmoniebedürfnis der HOBBIT-Freunde in sorgfältiger Dosierung. Behutsam und fast zärtlich unaufgeregt beginnen die Ereignisse, mit deutlicher Gewichtung des komödiantischen Aspekts wird das folgende Geschehen in geradezu gediegener Gemütlichkeit vorbereitet. Nachdem bei der Rückblende auf den brutalen Freiheitskampf Thorin Eichenschilds das erste Mal Lebenssaft fließen darf, wird der Ton spätestens nach Beginn der Reise deutlich ruppiger, immer wieder wird die Harmonie durch grausige Schreckensszenarien gestört: Köpfe rollen, Blut spritzt, Schwerter graben sich schmatzend in feindliches Fleisch. Zwar geschieht dieses auffallend weniger detailliert als noch im HERRn DER RINGE, verfehlt im starken Kontrast zur ansonsten trotz allem eher friedfertigen Stimmung jedoch seine Wirkung nicht.
Im direkten Vergleich zu DER HERR DER RINGE, welcher selbst in seiner erweiterten Fassung noch durch seine enorme Dichte bestach, muss DER HOBBIT inhaltlich freilich zurückstecken, nicht zuletzt deshalb, weil einem die (durchaus vorhandenen) Schwächen der Buchvorlage hier nun in solch epischer Breite und vollendeter Fabulierlust unter die Nase gerieben werden, dass man sie kaum noch ignorieren kann: Entwickelte sich aus der Geschichte später auch ein überlebensgroßes, äußerst kompliziert verwinkeltes Universum, so bleibt sie doch in ihrem Ablauf reichlich schlicht und noch weit entfernt von der Komplexität der Nachfolger. So geriet EINE UNERWARTETE REISE dann auch vor allem im Schlussteil zu einer zwar zweifelsfrei überaus beeindruckend bebilderten, letztendlich jedoch arg substanzlosen Abfolge wuchtiger Actionsequenzen, die den Freund des gepflegten Adrenalinschubs zwar durchaus zufriedenstellen, in ihrer Pointe jedoch auffallend schwach gerieten: Mag die Gefahr auch noch so groß sein, erfolgt in letzter Sekunde doch immer wieder die Rettung durch bis dahin meist unbeteiligte Dritte – ein nicht gerade durch übermäßige Gewitztheit bestechendes Konzept, welches der Zuschauer dann auch recht schnell durchschaut hat. So hält sich das Hoffen und Bangen um das Schicksal der Helden auf Dauer doch eher in Grenzen, weshalb man schon bald dazu übergeht, sich stellvertretend an der wahrlich umwerfenden Optik der Ereignisse zu ergötzen.
Hochspannung im klassischen Sinne sucht man beim HOBBIT ohnehin vergebens. Was zählt, ist das angenehm-kribbelnde Gefühl, Zeuge epischer Momente zu werden. Bilbos Begegnung mit Gollum, verbunden mit dem Fund des Ringes, der später noch eine so große Rolle spielen soll, ist so ein Moment. Wenn Bilbo den Ring findet und dazu Howard Shores bereits aus DER HERR DER RINGE bekannte schicksalhaft-unheilvolle Melodie erklingt, wenn der Hobbit sich im Anschluss mit dem geradezu erschreckend real animierten Wesen Gollum das berühmte Rätselspiel um sein Leben liefert, wenn man erlebt, wie sehr Gollum leidet in seiner Zerrissenheit, man gleichzeitig sowohl Mitleid empfindet als auch Abscheu und Furcht vor seiner vom Wahn gezeichneten Fratze, dann sind das solch magische, gänsehautbescherende Augenblicke, dann nimmt das dermaßen gefangen, dann taucht man so tief ein in die Ereignisse, dass man in dieser fernen Welt quasi vollkommen versinkt und alles andere um sich herum schlichtweg vergisst.
Zum Gefühl, mit DER HOBBIT in eine vertraute Welt zurückzukehren, trägt nicht allein die ortskundige Regie Peter Jacksons bei, sondern auch die Tatsache, dass viele bereits aus DER HERR DER RINGE bekannte Figuren wieder zurückkehren, die an entscheidender Stelle auch erneut von den altbekannten Darstellern verkörpert werden. Die Idee, die Ereignisse in einer Rahmenhandlung vom alten Bilbo Beutlin erzählen zu lassen, ermöglicht nicht nur erneute Auftritte von Ian Holm und Elijah Wood, sondern schlägt auch gekonnt die Brücke zur Vorgängertrilogie und vermeidet etwaige Verwirrungen bezüglich der Tatsache, dass DER HOBBIT zwar nach DER HERR DER RINGE gedreht wurde, zeitlich jedoch davor angesiedelt ist. Mit Ian McKellen als Zauberer Gandalf gibt es ebenso ein Wiedersehen wie mit Cate Blanchett als Galadriel, Christopher Lee als Saruman oder Hugo Weaving als Elrond. Wichtigster Neuzugang ist Martin Freeman als die jüngere Ausgabe Bilbo Beutlins – welcher als solche schlichtweg hinreißend agiert: Hier ein nervöses Zucken, dort ein verwirrter Blick, immer wieder ein trockener Kommentar zur rechten Zeit - quasi auf Anhieb schließt der Zuschauer den ebenso kauzigen wie liebenswerten Charakter ins Herz.
EINE UNERWARTETE REISE bildet somit einen überaus imposanten Auftakt zur HOBBIT-Trilogie, ein mitreißendes Kaleidoskop packender Panoramen, dessen Bildgewalt man sich nur sang- und klanglos ergeben kann. Durchzogen mit aufwühlender Action, die noch lang im Gedächtnis verbleibt (die geradezu sensationell umgesetzte Flucht aus der Orkhöhle erinnert in ihrer Rasanz und wahnwitzigen Kinetik im besten Sinne an die spektakuläre Lorenfahrt aus INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES), dabei in ihren besinnlichen Momenten von liebreizender Behaglichkeit, ist der erste HOBBIT keine unerwartete, aber überaus lohnende Reise, deren lautes Schlachtgetöse und prachtvolles Augenfutter die inhaltlichen Defizite ausreichend zu übertünchen verstehen. Von führenden Reisebüros empfohlen.
Laufzeit: 169 Min. / Freigabe: ab 12
Lange Zeit sah es zunächst so aus, als würde Peter Jackson, Regisseur der vielgelobten Vorgängertrilogie, seinen Platz auf dem Regiestuhl jemand anderem überlassen. Dass es letztendlich anders kam, muss als echter Glücksfall gelten. Als eingefleischter Kenner der Vorlage und visueller Schöpfer Mittelerdes besaß allein Jackson die Kompetenz, die in DER HERR DER RINGE erschaffene Welt erneut so zu kreieren, dass sie mit dem Vorgänger völlig widerspruchsfrei kompatibel wurde. Abermals gelang es ihm, unter Nutzung der imposanten Landschaften seines Heimatlandes Neuseeland, Mittelerde in solch aberwitziger Detailverliebtheit zum Leben zu erwecken, dass es unmöglich erscheint, es einfach nur zu betrachten, dass man stattdessen darin eintaucht, hineingesaugt, verschlungen wird, mit Haut und Haar, von Kopf bis Fuß.
So wirken DER HERR DER RINGE und DER HOBBIT nun tatsächlich wie aus einem Guss, wenn sich auch gewisse, freilich der Vorlage geschuldeten Unterschiede, nicht leugnen lassen. Während sich DER HERR DER RINGE in seiner Komplexität und phasenweisen Brutalität überwiegend an erwachsene Leser wandte, schrieb Tolkien den HOBBIT für ein eher jugendlicheres Klientel, was sich in einem deutlich simpleren Handlungsverlauf und humorvollen Grundton bemerkbar macht. Dieses ist auch in der Filmversion zu spüren, besitzen doch viele Szenen, selbst welche, in denen ihre Protagonisten bereits dem Tode ins Auge blicken müssen, bei aller Dramatik immer noch eine gewisse Heiterkeit. Das liegt vor allem darin begründet, dass die meisten der zahlreichen Gegner zwar optisch furchteinflößend wirken mögen, die menschliche Sprache jedoch nicht nur beherrschen, sondern auch anwenden, was zur Folge hat, dass sie ihren abnormen Schrecken größtenteils verlieren. Die drei riesigen Trolle, welche gleich die gesamte Zwergenschar zu vernaschen gedenken, schockieren somit zunächst aufgrund ihres grausigen Äußeren, ihre debilen Dialoge hingegen lassen sie schließlich wie ungezogene Schuljungen wirken.
Mag es manch Berufspuristen auch erzürnen, dass ein für junge Leser gedachtes, eher harmlose Verspieltheit vermittelndes literarisches Werk die Welt des bewegten Bildes als brachiale Bombastwalze erblicken musste, so fand Jackson doch eine wohlbedachte Balance zwischen Epos und Einfachheit, stillt sowohl den Schlachtenhunger der DER HERR DER RINGE-Fans als auch das Harmoniebedürfnis der HOBBIT-Freunde in sorgfältiger Dosierung. Behutsam und fast zärtlich unaufgeregt beginnen die Ereignisse, mit deutlicher Gewichtung des komödiantischen Aspekts wird das folgende Geschehen in geradezu gediegener Gemütlichkeit vorbereitet. Nachdem bei der Rückblende auf den brutalen Freiheitskampf Thorin Eichenschilds das erste Mal Lebenssaft fließen darf, wird der Ton spätestens nach Beginn der Reise deutlich ruppiger, immer wieder wird die Harmonie durch grausige Schreckensszenarien gestört: Köpfe rollen, Blut spritzt, Schwerter graben sich schmatzend in feindliches Fleisch. Zwar geschieht dieses auffallend weniger detailliert als noch im HERRn DER RINGE, verfehlt im starken Kontrast zur ansonsten trotz allem eher friedfertigen Stimmung jedoch seine Wirkung nicht.
Im direkten Vergleich zu DER HERR DER RINGE, welcher selbst in seiner erweiterten Fassung noch durch seine enorme Dichte bestach, muss DER HOBBIT inhaltlich freilich zurückstecken, nicht zuletzt deshalb, weil einem die (durchaus vorhandenen) Schwächen der Buchvorlage hier nun in solch epischer Breite und vollendeter Fabulierlust unter die Nase gerieben werden, dass man sie kaum noch ignorieren kann: Entwickelte sich aus der Geschichte später auch ein überlebensgroßes, äußerst kompliziert verwinkeltes Universum, so bleibt sie doch in ihrem Ablauf reichlich schlicht und noch weit entfernt von der Komplexität der Nachfolger. So geriet EINE UNERWARTETE REISE dann auch vor allem im Schlussteil zu einer zwar zweifelsfrei überaus beeindruckend bebilderten, letztendlich jedoch arg substanzlosen Abfolge wuchtiger Actionsequenzen, die den Freund des gepflegten Adrenalinschubs zwar durchaus zufriedenstellen, in ihrer Pointe jedoch auffallend schwach gerieten: Mag die Gefahr auch noch so groß sein, erfolgt in letzter Sekunde doch immer wieder die Rettung durch bis dahin meist unbeteiligte Dritte – ein nicht gerade durch übermäßige Gewitztheit bestechendes Konzept, welches der Zuschauer dann auch recht schnell durchschaut hat. So hält sich das Hoffen und Bangen um das Schicksal der Helden auf Dauer doch eher in Grenzen, weshalb man schon bald dazu übergeht, sich stellvertretend an der wahrlich umwerfenden Optik der Ereignisse zu ergötzen.
Hochspannung im klassischen Sinne sucht man beim HOBBIT ohnehin vergebens. Was zählt, ist das angenehm-kribbelnde Gefühl, Zeuge epischer Momente zu werden. Bilbos Begegnung mit Gollum, verbunden mit dem Fund des Ringes, der später noch eine so große Rolle spielen soll, ist so ein Moment. Wenn Bilbo den Ring findet und dazu Howard Shores bereits aus DER HERR DER RINGE bekannte schicksalhaft-unheilvolle Melodie erklingt, wenn der Hobbit sich im Anschluss mit dem geradezu erschreckend real animierten Wesen Gollum das berühmte Rätselspiel um sein Leben liefert, wenn man erlebt, wie sehr Gollum leidet in seiner Zerrissenheit, man gleichzeitig sowohl Mitleid empfindet als auch Abscheu und Furcht vor seiner vom Wahn gezeichneten Fratze, dann sind das solch magische, gänsehautbescherende Augenblicke, dann nimmt das dermaßen gefangen, dann taucht man so tief ein in die Ereignisse, dass man in dieser fernen Welt quasi vollkommen versinkt und alles andere um sich herum schlichtweg vergisst.
Zum Gefühl, mit DER HOBBIT in eine vertraute Welt zurückzukehren, trägt nicht allein die ortskundige Regie Peter Jacksons bei, sondern auch die Tatsache, dass viele bereits aus DER HERR DER RINGE bekannte Figuren wieder zurückkehren, die an entscheidender Stelle auch erneut von den altbekannten Darstellern verkörpert werden. Die Idee, die Ereignisse in einer Rahmenhandlung vom alten Bilbo Beutlin erzählen zu lassen, ermöglicht nicht nur erneute Auftritte von Ian Holm und Elijah Wood, sondern schlägt auch gekonnt die Brücke zur Vorgängertrilogie und vermeidet etwaige Verwirrungen bezüglich der Tatsache, dass DER HOBBIT zwar nach DER HERR DER RINGE gedreht wurde, zeitlich jedoch davor angesiedelt ist. Mit Ian McKellen als Zauberer Gandalf gibt es ebenso ein Wiedersehen wie mit Cate Blanchett als Galadriel, Christopher Lee als Saruman oder Hugo Weaving als Elrond. Wichtigster Neuzugang ist Martin Freeman als die jüngere Ausgabe Bilbo Beutlins – welcher als solche schlichtweg hinreißend agiert: Hier ein nervöses Zucken, dort ein verwirrter Blick, immer wieder ein trockener Kommentar zur rechten Zeit - quasi auf Anhieb schließt der Zuschauer den ebenso kauzigen wie liebenswerten Charakter ins Herz.
EINE UNERWARTETE REISE bildet somit einen überaus imposanten Auftakt zur HOBBIT-Trilogie, ein mitreißendes Kaleidoskop packender Panoramen, dessen Bildgewalt man sich nur sang- und klanglos ergeben kann. Durchzogen mit aufwühlender Action, die noch lang im Gedächtnis verbleibt (die geradezu sensationell umgesetzte Flucht aus der Orkhöhle erinnert in ihrer Rasanz und wahnwitzigen Kinetik im besten Sinne an die spektakuläre Lorenfahrt aus INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES), dabei in ihren besinnlichen Momenten von liebreizender Behaglichkeit, ist der erste HOBBIT keine unerwartete, aber überaus lohnende Reise, deren lautes Schlachtgetöse und prachtvolles Augenfutter die inhaltlichen Defizite ausreichend zu übertünchen verstehen. Von führenden Reisebüros empfohlen.
Laufzeit: 169 Min. / Freigabe: ab 12
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen