Philippinen 2007
Regie:
Mark A. Reyes
Darsteller:
Ramon 'Bong' Revilla Jr.,
Dingdong Dantes,
Jennylyn Mercado,
Michelle Madrigal,
Paolo Contis,
Benjie Paras,
Roi Vinzon,
Bobby Andrews
Inhalt:
Im Jahre 2021 wird die Menschheit von einer außerirdischen Rasse angegriffen und besiegt. Um die wenigen Überlebenden zu unterjochen, entführen die 'Balangs' (wie die Außerirdischen genannt werden) Menschen, um sie in Motanos zu
verwandeln – gefühllose Mutantenwesen mit übermenschlichen Kräften, die
nun ebenfalls Jagd auf ihre ehemaligen Artgenossen machen. Doch eine Handvoll Streiter formiert sich in der geheimen Siedlung
'Paraiso' zum Widerstand und ist mit diesem auch ungemein erfolgreich. Als Kämpfer Crisval [Ramon 'Bong' Revilla Jr.] bei einem Angriff den Sohn des Motanoführers tötet,
schwört dieser ihm blutige Rache. Tatsächlich gelingt es ihm, Crisval
gefangenzunehmen und ihm das Motano-Serum zu injizieren. Doch der
Infizierte kann entkommen. Mit einer heimlich gebauten Armee von Kampfrobotern holen die
Bewohner Paraisos nun zum entscheidenden Gegenschlag aus. Crisval muss
den Feind besiegen, bevor er selbst zum Motano wird.
Kritik:
Kritik:
Wenn eine engagierte B-Film-Schmiede sich an eine kosteneffiziente Kopie trendsetzender Kinoerfolge wagt, ist das zwar zugegebenermaßen nicht besonders einfallsreich, aber grundsätzlich nicht zwangsläufig etwas Verkehrtes. Schon oft genug bewies die Filmgeschichte, dass eine Imitation am Ende mindestens genau viel Laune machen konnte wie deren berühmteres Original. Das bewahrheiteten in den 70er und 80er Jahren vor allem die Italiener zur Genüge. Ob nun MAD MAX, RAMBO oder CONAN – sie alle erlebten mindestens eine Sparpreis-Reinkarnation, in welchen dann jede Menge Kiesgruben und Dschungellandschaften unsicher gemacht wurden. RECYCLO TRANSFORMERS hingegen ist weder aus Italien, noch aus den 70er oder 80er Jahren. Stattdessen versuchten sich die Philippinos im Jahre 2007 an diesem Aufguss sattsam bekannter Science-Fiction-Elemente, plünderten sich von TERMINATOR über STAR WARS bis ALIEN munter durch diverse Genre-Meilensteine und belegten damit unfreiwillig, aber doch eindrucksvoll, dass Plagiate auch gründlich in die Beinkleider gehen können.
Dabei erprobte man sich für das lärmende Spektakel an so ziemlich allem, was Actionfreunden in der Regel Freude bereitet: Ständig kommt es zu Explosionen, Schießereien und Verfolgungsjagden, stets gespickt mit immer gern gesehenen Mätzchen wie Zeitlupe und Bullet Time. Jedoch ersticken diese Szenen vorwiegend im Dilettantismus und verleiten schnell zu der Annahme, dass man sich hier schlichtweg ein wenig übernommen hat. Bereits in der ersten Sekunde vergraulen scheußlich unterdurchschnittliche Computeranimationen von durchs Weltall gleitenden Meteoriten, gefolgt von einem denkbar dürftigen, in ähnlichen Vertretern bereits dutzende Male wiedergekäuten Handlungsgerüst, dessen Notwendigkeit einer weiteren Aufarbeitung ohne Scham hinterfragt werden darf. Offenbar gab man sich dabei die allergrößte Mühe, kein noch so abgestandenes Mottenkistenklischee auszulassen: Wieder einmal schwelt der obligatorische Vater-Sohn-Konflikt (der sich am Ende ohne Angabe von Gründen einfach in Rauch auflöst), abermals dominieren dramatische Schicksalsschläge (der tragische Tod von Frau und Kind will schließlich anständig aufgearbeitet werden) und selbstredend schwingt sich der Held kurz vorm großen Finale aufs schon bereitgestellte Podest, um noch hurtig eine INDEPENDENCE DAY-Rezitation für Sozialhilfeempfänger ins Volk hinauszuposaunen. In der realen Welt hätte diese freilich keinen Hund hinter dem Ofen hervorgelockt, hier führt sie natürlich schnurstracks zum großen Sieg.
Ohnehin nimmt es reichlich Wunder, wie die feindlichen Armeen überhaupt jemals die Erde unterjochen konnten, wenn sie sich im Anschluss innerhalb kürzester Zeit von einer kleinen Handvoll Widerstandskämpfer aufreiben lassen. Und dass die armen Siedler es tatsächlich geschafft haben sollen, in aller Heimlichkeit eine ganze Armee funktionstüchtiger Kampfroboter zusammenzuzimmern, ist auch eine ziemlich kühne Drehbuch-Behauptung. Allerdings war Logik zugegebenermaßen noch nie die große Stärke des Genres; solang der Rest dafür ausreichend überzeugen kann, wird das dann in der Regel auch gern verziehen. RECYCLO TRANSFORMERS hingegen bewegt sich mit der Summe seiner Defizite gefährlich nah der Persiflage. Die Darsteller geben bestimmt ihr Bestes, doch ist das eben nicht gerade viel. Und Ramon 'Bong' Revilla Jr. ist als reichlich mopsiger Held ausgerechnet auch noch die größte Knalltüte und wirkt mit seinem Mondgesicht und den zusätzlichen Pfunden alles andere als heroisch. Die Dialoge, mit denen sich die Figuren rumplagen müssen, sind oftmals dermaßen infantil geraten, dass man sich fragt, warum man nicht jemanden, der zumindest mal einen Grundkurs in Sachen Rhetorik miterlebt hat, vor Drehbeginn mal fünf Minuten querlesen ließ. Allerdings wären einem dann solch geschliffen ausformulierte Meisterleistungen wie „Du wirst sterben! Ja, du wirst sterben!“ natürlich entgangen (wobei man diesen Umstand zur Not immerhin noch auf die deutsche Synchronfassung abwälzen könnte, die sich der Durchschnittlichkeit des Gesamtbildes äußerst solidarisch anpasst).
Die unattraktive Fernseh-Ästhetik, einer mittelmäßig aufwändig produzierten TV-Serie ähnlicher als einem Kinofilm, ist dann auch nicht gerade dazu geeignet, die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Immerhin: Das Finale geriet tricktechnisch dann noch etwas versierter, als es der miese Anfang zunächst befürchten ließ. Die große Entscheidungsschlacht zweier Roboterarmeen sorgt für einigermaßen versöhnlichen Radau und ist sogar tatsächlich ganz hübsch anzusehen (auch wenn die kleine Frage gestattet sein muss, warum tonnenschwere Kampfmaschinen nicht den geringsten Abdruck im schlammigen Untergrund hinterlassen). Der Gesamteindruck dieses knallbunten Rundumschlags lässt sich dennoch am besten mit 'Zwar gewollt, aber nicht wirklich gekonnt' zusammenfassen. Was letztendlich die Ambition dieses doch sehr bescheidenen Langweilers gewesen ist, lässt sich dann auch nur schwerlich vermuten – hoffentlich nicht die noch schnell in den Abspann drapierte Öko-Botschaft („Save the Planet – Recycle!“), denn von dieser war während der gesamten Handlung nichts zu spüren.
Der Originaltitel RESIKLO kommt immerhin ohne Hollywood-Anbiederei aus; den TRANSFORMERS-Querverweis hat der deutsche Anbieter natürlich deswegen in den Titel gemeißelt, damit überhaupt noch jemand auf die Idee kommt, sich diese trashige Trantüte ans Bein zu binden. Helfen kann das in der Tat nichts. Zwar gibt es in den Untiefen des Genres sicherlich auch noch wesentlich desaströsere Beiträge als diesen und für ein Land wie die Philippinen mag der Aufwand an Effekten vielleicht sogar respektabel sein, aber insgesamt hat man im Anschluss dann doch das Gefühl, man hätte sich stattdessen lieber nochmals eine der Vorlagen zu Gemüte führen sollen. Die Erde retten? Recyceln? Gern! Ab ins Resiklo damit!
Laufzeit: 108 Min. / Freigabe: ab 16
Dabei erprobte man sich für das lärmende Spektakel an so ziemlich allem, was Actionfreunden in der Regel Freude bereitet: Ständig kommt es zu Explosionen, Schießereien und Verfolgungsjagden, stets gespickt mit immer gern gesehenen Mätzchen wie Zeitlupe und Bullet Time. Jedoch ersticken diese Szenen vorwiegend im Dilettantismus und verleiten schnell zu der Annahme, dass man sich hier schlichtweg ein wenig übernommen hat. Bereits in der ersten Sekunde vergraulen scheußlich unterdurchschnittliche Computeranimationen von durchs Weltall gleitenden Meteoriten, gefolgt von einem denkbar dürftigen, in ähnlichen Vertretern bereits dutzende Male wiedergekäuten Handlungsgerüst, dessen Notwendigkeit einer weiteren Aufarbeitung ohne Scham hinterfragt werden darf. Offenbar gab man sich dabei die allergrößte Mühe, kein noch so abgestandenes Mottenkistenklischee auszulassen: Wieder einmal schwelt der obligatorische Vater-Sohn-Konflikt (der sich am Ende ohne Angabe von Gründen einfach in Rauch auflöst), abermals dominieren dramatische Schicksalsschläge (der tragische Tod von Frau und Kind will schließlich anständig aufgearbeitet werden) und selbstredend schwingt sich der Held kurz vorm großen Finale aufs schon bereitgestellte Podest, um noch hurtig eine INDEPENDENCE DAY-Rezitation für Sozialhilfeempfänger ins Volk hinauszuposaunen. In der realen Welt hätte diese freilich keinen Hund hinter dem Ofen hervorgelockt, hier führt sie natürlich schnurstracks zum großen Sieg.
Ohnehin nimmt es reichlich Wunder, wie die feindlichen Armeen überhaupt jemals die Erde unterjochen konnten, wenn sie sich im Anschluss innerhalb kürzester Zeit von einer kleinen Handvoll Widerstandskämpfer aufreiben lassen. Und dass die armen Siedler es tatsächlich geschafft haben sollen, in aller Heimlichkeit eine ganze Armee funktionstüchtiger Kampfroboter zusammenzuzimmern, ist auch eine ziemlich kühne Drehbuch-Behauptung. Allerdings war Logik zugegebenermaßen noch nie die große Stärke des Genres; solang der Rest dafür ausreichend überzeugen kann, wird das dann in der Regel auch gern verziehen. RECYCLO TRANSFORMERS hingegen bewegt sich mit der Summe seiner Defizite gefährlich nah der Persiflage. Die Darsteller geben bestimmt ihr Bestes, doch ist das eben nicht gerade viel. Und Ramon 'Bong' Revilla Jr. ist als reichlich mopsiger Held ausgerechnet auch noch die größte Knalltüte und wirkt mit seinem Mondgesicht und den zusätzlichen Pfunden alles andere als heroisch. Die Dialoge, mit denen sich die Figuren rumplagen müssen, sind oftmals dermaßen infantil geraten, dass man sich fragt, warum man nicht jemanden, der zumindest mal einen Grundkurs in Sachen Rhetorik miterlebt hat, vor Drehbeginn mal fünf Minuten querlesen ließ. Allerdings wären einem dann solch geschliffen ausformulierte Meisterleistungen wie „Du wirst sterben! Ja, du wirst sterben!“ natürlich entgangen (wobei man diesen Umstand zur Not immerhin noch auf die deutsche Synchronfassung abwälzen könnte, die sich der Durchschnittlichkeit des Gesamtbildes äußerst solidarisch anpasst).
Die unattraktive Fernseh-Ästhetik, einer mittelmäßig aufwändig produzierten TV-Serie ähnlicher als einem Kinofilm, ist dann auch nicht gerade dazu geeignet, die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Immerhin: Das Finale geriet tricktechnisch dann noch etwas versierter, als es der miese Anfang zunächst befürchten ließ. Die große Entscheidungsschlacht zweier Roboterarmeen sorgt für einigermaßen versöhnlichen Radau und ist sogar tatsächlich ganz hübsch anzusehen (auch wenn die kleine Frage gestattet sein muss, warum tonnenschwere Kampfmaschinen nicht den geringsten Abdruck im schlammigen Untergrund hinterlassen). Der Gesamteindruck dieses knallbunten Rundumschlags lässt sich dennoch am besten mit 'Zwar gewollt, aber nicht wirklich gekonnt' zusammenfassen. Was letztendlich die Ambition dieses doch sehr bescheidenen Langweilers gewesen ist, lässt sich dann auch nur schwerlich vermuten – hoffentlich nicht die noch schnell in den Abspann drapierte Öko-Botschaft („Save the Planet – Recycle!“), denn von dieser war während der gesamten Handlung nichts zu spüren.
Der Originaltitel RESIKLO kommt immerhin ohne Hollywood-Anbiederei aus; den TRANSFORMERS-Querverweis hat der deutsche Anbieter natürlich deswegen in den Titel gemeißelt, damit überhaupt noch jemand auf die Idee kommt, sich diese trashige Trantüte ans Bein zu binden. Helfen kann das in der Tat nichts. Zwar gibt es in den Untiefen des Genres sicherlich auch noch wesentlich desaströsere Beiträge als diesen und für ein Land wie die Philippinen mag der Aufwand an Effekten vielleicht sogar respektabel sein, aber insgesamt hat man im Anschluss dann doch das Gefühl, man hätte sich stattdessen lieber nochmals eine der Vorlagen zu Gemüte führen sollen. Die Erde retten? Recyceln? Gern! Ab ins Resiklo damit!
Laufzeit: 108 Min. / Freigabe: ab 16
Verschiedene Webseiten haben diesen Film einige interessante Titel gegeben. „Macht mehr Spaß als Transformers“ oder „Diese Film ist ein wahres Fest“. Das Beste an diesem Film ist leider das Ende, wenn es endlich vorbei ist, das schlimmste ist der Anfang, wenn er noch so lange läuft und mittendrin ist es … nunja … in der Tat ein Mix aus Mad Max für Arme und Transformers für noch Ärmere. Der Film ist wirklich nicht gut. Bei Amazon hatte ich noch gelesen, wie sich jemand über die CGI-Effekte freute, Entschuldigung, wenn ich diesen jemand hier direkt anspreche: Hast Du noch keine CGI-Effekte gesehen? Aber ernsthaft nun weiter. Jeder hat ja einen anderen Geschmack, daher respektiere ich natürlich, wenn jemand diesen Film toll findet, da gibt es sicher einige, zu denen ich mich aber nicht zähle. Ich fand die Effekte sogar für einen trashigen Film zu billig. Am besten eine Szene, wo ein Typ mit dem Maschinengewehr schießt und Nichtmal seinen Finger am Abzug bewegt, während das Gewehr ballert. So Kleinigkeiten machen für mich einen Film eben aus. Dennoch viel Spaß beim Gucken, vielleicht hast Du eine andere Meinung, die Du mir gerne erzählen möchtest?
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