Eigene Forschungen

Montag, 30. Juli 2012

KILLERS FROM SPACE


KILLERS FROM SPACE
USA 1954

Regie:
W. Lee Wilder

Darsteller:
Peter Graves,
Barbara Bestar,
James Seay,
Frank Gerstle,
John Frederick,
Steve Pendleton,
Shepard Menken,
Jack Daly



Inhalt:

Nach einem Atombombentest überfliegen ein Pilot und der Wissenschaftler Dr. Martin (Peter „Have you ever seen a grown man naked?“ Graves) das Explosionsgebiet, um Messdaten zu sammeln. Doch da versagt plötzlich die Steuerung des Flugzeugs, und die Maschine stürzt ab. Beide Insassen werden zunächst für tot gehalten, aber kurz darauf taucht Dr. Martin im nahegelegenen Militärstützpunkt auf, offenbar unverletzt und wohlbehalten, bis auf die Tatsache, dass er sich an nichts erinnern kann, was seit dem Absturz geschehen ist, sowie einer kreuzförmigen Narbe über seinem Herzen, die eindeutig von einem chirurgischen Eingriff stammt. Martins Unversehrtheit kommt seinen Vorgesetzten allerdings reichlich merkwürdig vor, weshalb er aus Sicherheitsgründen vom weiteren Verlauf des Atomwaffentestprogramms ausgeschlossen wird. Tatsächlich scheint irgendetwas mit dem guten Doktor nicht zu stimmen. Er scheint unter einem merkwürdigen Zwang zu stehen, hat Visionen von starrenden Augen. Nachdem er geheime Unterlagen aus einem Archiv des Stützpunktes entwendet hat und zur Fahndung ausgerufen wird, flieht Martin, baut aber einen Autounfall und landet im Krankenhaus. Als er aus der Bewusstlosigkeit erwacht, kann er sich plötzlich wieder an alles erinnern und erzählt eine unglaubliche Geschichte über Außerirdische, die die Menschheit vernichten und die Erde erobern wollen, weil ihr Heimatplanet dem Untergang geweiht ist ...

Kritik:

KILLERS FROM SPACE ist ein klassischer Science-Fiction-Film der 1950er Jahre und ein Musterbeispiel für die Kommunismus-Hysterie dieser Zeit. Würde man die Außerirdischen durch Sowjets ersetzen, hätte man einen waschechten Spionagethriller. Der Film bedient brav die dutzendfach gesehenen Handlungsmuster und Klischees des Genres, aber hier gilt mal wieder das gute alte Motto „Besser gut kopiert als schlecht erfunden“. Peter Graves gibt den wider Willen zur Marionette der Aliens umfunktionierten Wissenschaftler routiniert und auch der übrige Cast ist passend besetzt. Das Drehbuch erntet gewiss keinen Preis für Originalität, macht aber auch nichts falsch und strickt aus der simplen Handlung einen soliden Spannungsbogen, den die Regie passabel umsetzt.

Die Außerirdischen kommen einmal mehr als Männer in hautengen Strampelanzügen daher, haben hier aber als besonderes Merkmal riesige Glubschaugen. Bei ihrem Anführer musste ich zunächst schallend lachen, denn der sieht aus, als wäre er die Inspiration für das Gesicht von Buzz Lightyear gewesen:


Für alle, die auf Sci-Fi-Schlunz aus den guten alten 50ern stehen, ist KILLERS FROM SPACE in jedem Fall einen Blick wert.

Dass ich ein fleißiger Konsumierer von Public-Domain-Filmen bin, dürfte mittlerweile deutlich geworden sein. Ich bin halt beruflich viel auf Reisen, und da empfiehlt es sich, für langweilige Abende im Hotel immer ein paar von diesen Filmchen auf der Festplatte zu haben. Auch KILLERS FROM SPACE darf mittlerweile weltweit ohne Rücksicht auf Verluste ausgewertet werden. Das hat man auch fleißig getan. Nicht nur gibt’s den Film halt legal zum Download im Internet und auf diversen Ramsch-DVD-Veröffentlichungen aus Amiland, sondern der Streifen erfuhr das gleiche Schicksal wie die 1976er Hongkong-Produktion TIGER & CRANE FIST. Die nahm sich nämlich im Jahre 2002 der Filmemacher Steve Oedekerk (führte u. a. Regie bei ACE VENTURA 2 - WHEN NATURE CALLS und dem irrwitzigen NOTHING TO LOOSE mit Tim Robbins und Martin Lawrence) vor, drehte neues Material hinzu, ließ Hauptdarsteller Jimmy Wang Yu (THE ONE-ARMED SWORDSMAN) per Computertrick durch sich selbst ersetzen, verpasste dem ganzen eine völlig abgedrehte Ein-Mann-Neusynchro, und fertig war die Kung-Fu-Film-Parodie KUNG POW - ENTER THE FIST. Etwa zeitgleich kam ein gewisser Doug Miles auf die Idee, Ähnliches mit KILLERS FROM SPACE zu veranstalten. Man drehte neues Material hinzu, synchronisierte den ganzen Film komödiantisch neu und brachte das Endprodukt als DON'T ASK DON'T TELL auf den Markt. Ich hab das Ding nie gesehen, aber Gerüchten zufolge soll es nur mäßig gelungen sein. Kein Wunder, denn KILLERS FROM SPACE an sich ist eigentlich schon lustig genug.

DON'T ASK DON'T TELL ist in Deutschland auf DVD von Screen Power erschienen. Die Scheibe hat als Bonus auch die Originalfassung von KILLERS FROM SPACE mit an Bord. Allerdings nur in Englisch ohne Untertitel. Eine deutsche Synchronfassung existiert leider nicht.

Laufzeit: 71 Min. / Freigabe: ungeprüft

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